156. Hadrian. Rom, Konservatoren-Palast
Es ist auch in der hadrianischen Zeit, trotz der klassizistischen Reaktion, noch
so, daß die römische Kunst ihr Bestes in Malerei und Architektur leistet.
Die Wanddekoration und illusionistische Malerei war in der flavischen
Zeit an eine Grenze gekommen, hatte ein letztes Ziel erreicht. Im zweiten Jahr:
hundert setzte dann eine gewisse akademische Verhärtung des Stils ein. Die starre
Aufteilung der Wände und der Deckengewölbe läßt sich in dem Aniciergrab
an der Via Latina (Abb. 162) vorzüglich beobachten. Beliebt ist jetzt wieder
eine Einteilung in kleine Felder, welche mit Ornamenten, Stilleben und Land
schaften besetzt sind. Dabei wechseln häufig dunkle und helle Flächen, so daß bei
aller Klarheit der Gliederung eine unruhige Buntheit entsteht. Die Felder sind ge-
rahmt von plastischen Leisten, welche als Eier: und Perlstäbe gebildet sind. Zahl:
196