Full text: Die Kunst der Römer (1,2)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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168. Schematischer Schnitt durch das Pantheon, nach Cozzo 
Nischen und Hohlräume bereits erheblich verringert ist, ‚schließlich zurückführen 
läßt auf ein konstruktives Gerüst. 
Ebenso ist auch die Kuppel nicht, wie sie im Innern erscheint, als eine wirkliche 
Halbkugel konstruiert. Dieser Eindruck ist nur mit Hilfe der Dekoration erreicht. 
Man kann es außen deutlich sehen, daß die Kuppel eigentlich nur eine flache Kalotte 
ist, welche auf dem oberen Rand der Mauer aufsitzt. Sie besteht aus einer Mörtel: 
masse mit leichten Tuff: und Bimssteinbrocken und ist vorsichtig aus einzelnen 
Schichten ringweise enger und enger zusammengebaut. Wir erkennen daraus: So 
kühn und großartig auch das konstruktive Gerüst ist, so ist es doch nicht das letzte 
Ziel dieser hadrianischen Baukunst. Es ist nur ein Hilfsmittel neben einem anderen, 
der Dekoration. Erst beide gemeinsam bringen die höchste künstlerische Wirkung 
hervor. Sie beruht daher auch nicht auf irgendwelchen Schmuckformen oder auf 
irgendwelchen besonderen technischen Eigenheiten des Baues, sondern ihr Ziel ist 
ausschließlich und allein die Harmonie des Raumes. Mit dem Raum des Pantheons 
hat die römische Kunst eine Leistung vollbracht, welche ebenbürtig ist dem grie- 
chischen Tempel, welche Sogar eine sehr viel größere geschichtliche Wirkung auf 
die abendländische Baukunst gehabt hat als jener. Denn das Pantheon steht am 
Anfang aller Kuppel- und Zentralbauten des Abendlandes als das unerreichte Vor- 
bild eines in sich ruhenden Raumes. 
Gleichzeitis mit dem Pantheon entstanden andere Rundbauten auf kom- 
plizierterem Grundrif und daher auch mit viel komplizierteréen Gewôlbeformen 
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