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173. Villa Hadriana, Nordseite des Hauptpalastes
Immer unverkennbarer drängt die römische Kunst auf das Unfaßbare, nur im
hen Raum oder im allegorischen Bild Aufzeigbare, immer mehr entstoff-
symbolisc
g in malerische und
licht und vergeistigt sie die Körperwelt und rückt die Erscheinun
magische Ferne. Die stilgeschichtliche Entwicklung von der klassizistisch-linearen
Form der augustischen Kunst zur barock-malerischen Form der flavischen Kunst
wiederholt sich in der Kunst des zweiten Jahrhunderts. Aber diesmal ist
der hadrianische Klassizismus selbst schon beinahe barock und malerisch. Seine
Auflösung in den antoninischen Stil muß also in einer weiteren Steigerung immer
näher an die schicksalhafte Vollendung der immanenten Formkräfte heranführen.
Wie vollzieht sich nun der stilgeschichtliche Ablauf in den Bildnissen der
antoninischen Kaiser? Läfst denn das Herrscherbild erkennen, wie die Kunst den
Weltbezug des Menschen faßt? Der römische Kaiser ist mehr als Mensch, ist schon
im Leben die göttliche Mitte der Welt, Verheißung des Glücks und des Friedens
aller Menschen, die an die Sendung des Reiches glauben.
Antoninus Pius (138—161) ist nach dem vielgereisten und geistig beweglichen
Hadrian der Kaiser, der noch einmal die Schlichtheit des Bauern und die Zuver-
lässigkeit des Beamten in patriarchalischer Haltung vereinigt. Obwohl aus einer
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