Bronzestatue in Barletta festhált (Abb. 254—255), in einen überirdischen Bezug. Sein
Bild wird zum Symbol. Wie er den Globus in der Linken hält, in der Rechten die
Standarte erhebt, den Blick weit und fest in die unergründlichen Zeiten richtet, —
das wird zur Verpflichtung für Jahrhunderte und das ruft immer erneut zur Ver:
teidigung des Abendlandes, dessen Bestand an die Idee des Reiches gebunden ist.
Die Züge dieses Unbekannten mit dem Kaiserdiadem sind nicht edel geformt und
sind nicht geprägt vom Blut und Schicksal alter Geschlechter. In dem eckigen Bau,
in der stereometrischen Struktur dieses Kopfes, also in seiner altitalischen Formen
sprache steht ein Mensch neuer Artung vor uns. Wir wissen nicht, welchem Volk
und welcher Rasse er angehort. Vielleicht wird die Forschung einmal ergründen,
von wessen Name und Art er ist. In der Kunstgeschichte hat er jedoch schon jetzt
seinen festen Platz als das letzte große Werk der römischen Plastik.
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