Full text: Die Kunst der Römer (1,2)

  
  
  
37. Runder Saal, Stabianer Thermen. Pompeji 
Säulenhallen an öffentlichen Plätzen und im privaten Wohnhaus. Der Ursprung 
dieser architektonischen Schmuckformen ist griechisch, aber italisch ist hier die 
Verwendung. In Griechenland umschließt nämlich das Peristyl den zentralen Hof 
des ausgebreiteten Hauswesens. In Pompeji dagegen wird es in die Längsachse des 
italischen Hauses eingefügt, liegt hinter dem Haus und umschließt dort den alten 
italischen Nutzgarten, der nun freilich langsam zum Ziergarten wird. Ein freies, 
heiteres Lebensgefühl ist eingezogen in die strengen, halb bäuerlichen Lebensord: 
nungen der italischen Landstadt. Dazu gehört nun auch, daß nach griechischer Weise 
ein Sportplatz angelegt wird, und zwar wird er vereinigt mit der ältesten öffentlichen 
Badeanstalt Italiens, den Stabianer Thermen, in welchen man nach italischer Sitte im 
Dampf schwitzen und heiß baden konnte (Abb. 36—37). Zwei Lebensgewohnheiten, 
zwei Arten der Körperpflege, zwei verschiedene Bauaufgaben werden so miteinander 
vereinigt, ein treffendes Beispiel für die Neuartigkeit der italisch-hellenistischen 
Lebensform, der zugleich auch eine neuartige Kunstform entspricht. Mit dieser 
Thermenanlage ist eine bisher noch nicht dagewesene Bauaufgabe gestellt, und sie 
wird denn auch in einer bisher noch nicht dagewesenen Bauform, dem Blockbau, 
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