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Crete,
38. Pons Milvius. Rom
gefunden. Es ist nicht zufällig, daß die architektonische Raumgestaltung zuerst in
Kampanien begegnet, da hier der planende ausgreifende konstruktive Wille des
Italikers mit dem gestaltenden Geist des Griechen zusammentraf.
Die untergehende Sonne des Griechentums entzündete mit ihrem letzten Schein
ein neues Licht, das klar, kalt und manchmal auch gespenstig wie der nächtliche
Mond die Welt erhellt. Weit dehnt sich der nächtliche Raum, und verschwunden
ist die sinnliche Fülle der Körper. Der rechnende Gedanke herrscht, und was schön
ist, ist es nicht aus sich, sondern durch das magische Licht, das kein lebenspendenz
des Feuer mehr ist, sondern nur noch der ferne Widerschein, die korperlose Spiege-
lung des gottlichen Glanzes.
Die Menschen werden es freilich damals nicht so empfunden haben, daß mit
dem Auszug der griechischen Götter ihr Dasein nächtlich, ihre Lebensluft kalt und
scharf wurde. Magie, Gedanke und schöner Schein mußten die Leere ausfüllen.
Man richtete sich ein in dieser Welt und schuf sich mit eigenen Mitteln den Tag.
Tempel erstehen nicht mehr dort, wo frommer Sinn die Götter schaute, sondern
dort, wo sie der ordnende und verständige Wille braucht; sie sind Versatzstücke,
Kulisse der menschlichen Lebensbühne geworden. Dafür erheben sich prachtvolle
Bauten, die das irdische Dasein erleichtern und verzieren: Markthallen, Gerichts
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