Full text: Die Wirtschaftsbestimmung der Ostmark

  
  
18 A I. Deutſche Besiedlung bis zum Ende des 1. Reiches 
Ausfuhrwaren, die alle zum Großteil in die deutſchen Länder gingen. Demgegen- 
über haben die öſtlichen Länder, „welche die D o n a u durchströmt, an allen Haupt- 
produkten der ungriſchen Landwirtſchaft, ſselbſt einen ſo großen Überfluß, daß 
Ungarn von dieſer Seite nie auf einen bleibenden Abſatz seiner Nalurprodukte 
rechnen kann“s?). Wie recht behielt Demian mit dieſer anſchaulichen Schilderung! 
Die natürliche Bestimmung der deutſchen Volkswirtſchaft, die Wirk- 
ſchaftskräfte an der unteren Donau zu entfalten, konnte nach dem Zerfall 
des ersten Reiches nicht mehr erfüllt werden, weil der ſüdosteuropäiſche 
Raum weder von Öſterreich allein, noch ohne dieſes, sondern nur von ganz 
Deutschland zu erſchließen iſt. Das Ringen um die Wiederhersſtellung der 
deutschen Einheit erfüllte das ganze 19. und das 20. Jahrhundert bis zur 
Wiedervereinigung. Opfer dieses inneren Zwieſpaltes waren nicht zuletzt 
die Millionen deutſchen Volksgenoſsen, die sich ſeit dem 18. Jahrhundert 
ohne Unterstüzung vom Mutktterland im ſüdöſtlichen Vorfeld des Reiches 
behaupten mußten. 
 
	        
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