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XI. Vorlesung.
H.COOH Ameisensäure.
CH; . COOH Essigsäure.
CH; . CH, . COOH Propionsiure.
CH, . CH, . CH,. COOH Buttersäure.
CH,.CH,. CH, . CH,. COOH Valeriansiure.
CH, .CH,.CH,.CH,. CH,. COOH Kapronsiiure
CH,. COH, . CH,.CH,.CH,. CH,. COOH ‘Heptylsiure.
CH,.CH,.CH,. CH, CH, CH, CH, COOH Oetyl--= Capriy}
Säure usw.
Am verbreitetsten sind als Bausteine der Fette aus dieser Reihe von
Fettsäuren die Palmitin- und die Stearinsäure: CH, . (CH,),, . COOH
und CH; . (CH,),s. COOH. Beide sind bei gewöhnlicher Temperatur fest.
Sie kristallisieren in Blättchen und haben ganz ähnliche Löslichkeitsver-
háltnisse, wie die Fette. Sie selbst sind unlóslich in Wasser, dagegen lósen
sich ihre Alkalisalze leicht in Wasser. Die salzartigen Verbindungen mit
den Erdalkalien und Schwermetallen sind dagegen in Wasser schwer lóslich
bis unlóslieh. Von weiteren Fettsäuren dieser Reihe, die insbesondere im
Pflanzenreich sehr verbreitet sind, wáàren noch zu erwihnen die Kaprin-
sáure (CH;. (CH). COOH), die Laurin- (CH; . (CH),,. COOH), die Myri-
stin- (CH, (CH, . COOH), die Arachin- (CH; (CH,);s . COOH) und die
Karnaubasäure (CH; (CH;),, . COOH). ?)
Sehr verbreitet sind als Bausteine der Fette auch ungesättigte
Fettsáuren der Reihe C, H,, , O, oder C, H,4.,. COOH. Der Haupt-
vertreter dieser Gruppe von Sáuren ist die Olsáure, C,, H4, O,. Sie hat
die folgende Zusammensetzung:
CH. (CH... OH — CH. (CH,Y. COOH.
Ferner gehórt hierher die im Pflanzenreich und insbesondere im Rüból
und im Ól des Senfsamens enthaltene Erukasàáure:
CH. (CH. Y 0H — CH. (CH. Y, .COOH.
Wie diese Formeln zeigen, enthalten die ungesáttigten Fettsáuren
eine Doppelbindung. An diese kónnen sich Halogene und auch Sauerstoff
anlagern. Die Olsäure ist bei gewóhnlicher Temperatur flüssig. Nament-
lich in Fetten von Fischen, sogenannten Tranen, sind manche unge-
sättigte Fettsäuren dieser Reihe nachgewiesen worden, so im Dorschleber-
tran die Dóglingsáure, C,, Hj, O,, die Gadoleinsáure, C.,, H54 O,, und
die Jekorinsáure, C,, H;, O,.
Eine weitere Klasse von ungesáttigten Fettsáuren stellen diejenigen der
Reihe C,H,,—,0, dar. In verschiedenen Pflanzenteilen ist z. B. die Linol-
säure, C,s H,, O,, als Baustein von Fetten aufgefunden worden. Besonders
interessant sind von vielen Gesichtspunkten aus die sogenannten Oxyfett-
sáuren. Sie kónnen gesáttigt oder auch ungesàáttigt sein. Die Ver-
bindungen dieser Reihe sind dadurch ausgezeichnet, daß sie eine oder
% Vgl. über diese Verbindungen die Lehrbücher der organischen Chemie. Von
Werken, die weitere Einzelheiten über die Fettchemie enthalten, seien besonders her-
vorgehoben: F. Ulzer und J. Klimont: Allgemeine und physiologische Chemie der Fette.
J. Springer. Berlin (1906). 2. Aufl. 1912. — Biochemisches Handlexikon. 8. 1 (1911) [be-
arbeitet von Carl Brahm]; 1. 912 (1911) [bearbeitet von Ernst Schmitz]. J. Springer.
Berlin 1911. — A. Jolles: Chemie der Fette. 2. Aufl. Karl J. Triitbner. Straßburg 1912.
— Ivar Bang: Chemie und Biochemie der Lipoide. J. F. Bergmann. Wiesbaden 1911. —
W. Glikin: Chemie der Fette, Lipoide und Wachsarten. Gebr. Bornträger. Leipzig 1913.