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Eiweifstoffe und ihre Bausteine. 541
bestreicht und feststellt, ob diese Aminosäure auskristallisiert. Schließlich
kann man auch Peptone und Polypeptide in Lösung mit Preßsäften zu-
sammenbringen und mittels eines Polarisationsapparates verfolgen, ob
eine Änderung der. Anfangsdrehung des Gemisches sich bemerkbar
macht. Ist dies der Fall, dann beweist es, wie eindeutige Versuche
ergeben haben, daß ein Abbau des verwendeten Peptons oder Polypeptide
eingetreten ist. Es läßt sich durch Benützung genau bekannter Polypeptids
leicht beweisen, daß der Drehungsänderung ein bestimmter Abbau entspricht.!)
Am zweckmüfigsten ist es, verschiedene Methoden zugleich zum Nachweis
von Fermenten anzuwenden, die Eiweiü: und seine zusammengesetzten
Abbaustufen unter Wasseraufnahme zerlegen kónnen.
Durch zahlreiche Untersuchungen ist festgestellt worden, daß. sich
in allen Zellen des tierischen Organismus Fermente finden, die
Eiweifstoffe bis zu Aminosäuren abzubauen vermögen. Auch die
Blutkörperchen und. die Blutplättchen. enthalten solche Fermente.?) Sie
fehlen. nur dem Plasma unter normalen Verhältnissen. Sie treten jedoch
bald in Erscheinung, wenn blutfremdes Eiweiß oder eine höher molekulare,
zusammengesetzte Abbaustufe davon ins Blut gelangt.) Es sind somit in
den Geweben die Bedingungen zum Ahbau von Proteinen gegeben. Mit
dieser Feststellung dürfen wir uns nicht begnügen. Es könnte ja sein, daß
diese Fermente nur in ganz bestimmten Fällen in Wirkung treten und
ganz besondere Aufgaben erfüllen. Sie könnten z. B. ausschließlich der
Synthese von Eiweiß aus Aminosäuren dienen. Wir müssen uns nach
Ergebnissen umsehen, die beweisen, daß im normal ablaufenden Zellstoff-
wechsel’ Aminosäuren. auftreten. :
Wir sind jedesmal, wenn es sich darum handelte, Stoffwechsel-
zwischenprodukte nachzuweisen, auf große Schwierigkeiten gestoßen. Die
einzelne Zelle läßt es nie zu Anhäufungen von solchen kommen. Sie ent-
stehen nur in Spuren und werden sofort weiter verarbeitet. Es wird
auch wohl selten der Fall sein, daß eine große. Anzahl von. Zellen bestimmte
Verbindungen gleichzeitig in der gleichen Art und genau der gleichen
Geschwindigkeit abbauen, so daß bei einer plötzlichen Unterbrechung des
Zellstoffwechsels eine. bestimmte Abbaustufe nachgewiesen werden kann.
Dazu kommt noch, dab es ein plótzliches Aufhüren der Zelltàtigkeit unter
Erhaltung der natürlichen Verhältnisse nicht gibt. Die Zellen sterben
langsam ab. Bereits begonnene Vorgünge werden noch weiter geführt.
Während. einzelne Zellen in den Geweben bereits jede Herrschaft über
ihre Fermente verloren haben, arbeiten andere zum Teil wenigstens noch
in geregelter Weise weiter. So kommt es, daß uns die Untersuchung
frischer Gewebe auf Aminosäuren keine einheitlichen Resultate ergibt. Bald
macht sich die sogenannte Autolyse geltend. Sie führt rasch zu einem
ausgedehnten Abbau der Zelleiweißstoffe. Es ist nun außerordentlich schwer,
') Handbuch der biochemisehen Arbeitsmethoden. 5. 575 (1911); 6. 223 (1912)
(bearbeitet von Emil Abderhalden). Urban & Schwarzenberg. Berlin-Wien 1912.
?) Emil Abderhalden und H. Deetjen, Berthold Oppler, Peter Rona, Wilfred
Manwaring, James Mc Lester: Zeitschr. f. physiol. Chem. 51. 334 (1907); 53. 280 (1907)
53. 294 (1907); 53. 308 (1907); 55. 377 (1908); 55. 371 (1908).
?) Vgl. Emil Abderhalden: Die Abderhaldensche Reaktion. 5. Aufl. J. Springer.
Berlin 1922. Hier findet sich die Literatur. Arbeiten von Emil Abderhalden und Mit-
arbeiter (Ludwig Pincussohn, Wolfgang Weichardt, K. B. Immisch, A. Israel, J. G.
Sleeswyk, E. Rathsmann, Benovar. Schilling, Ernst. Kámpf).
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