Full text: Die organischen Nahrungstoffe und ihr Verhalten im Zellstoffwechsel (1. Teil)

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642 XXX. Vorlesung. 
Eiweiübausteine. Es ist dies jedoch offenbar nicht der einzige Weg des 
Abbaus der Eiweißstoffe. Die Feststellung der im Blute und im Harn auf- 
tretenden eigenartigen Säuren (Oxyproteinsäuren usw.) weist darauf hin, 
daß, wie zum vorneherein anzunehmen war, der Eiweißstoffwechsel ver- 
schiedene Bahnen kennt. 
Die Umwandlung eines bestimmten Eiweißstoffes in einen solchen 
ganz anderer Art bedingt einen weitgehenden Abbau und eine darauf 
folgende Synthese. Die Zellen des tierischen Organismus können aus 
Aminosäuren Eiweiß aufbauen. Ja sie vermögen sogar einzelne Bausteine 
selbst zu bereiten. Andere, wie z. B. das Tryptophan und das Tyrosin 
bzw. Phenylalanin, können sie hingegen nicht aufbauen. 
Der Abbau der einzelnen Aminosäuren zu Glukose oder anderen 
Verbindungen und zu den Stoffwechselendprodukten — je nach der Tier- 
art Harnstoff bzw. Harnsäure — erfolgt stufenweise. Eine ganze Reihe 
von einzelnen Abbaustufen sind schon bekannt. Es gibt nicht nur einen 
Weg des Abbaus. Je nach Bedarf kann die Zerlegung der Aminosäuren 
eine verschiedene sein. Auf diesen Umstand weist uns auch der Befund 
von Verbindungen hin, die. unzweifelhaft zu bestimmten Aminosäuren Be- 
ziehungen haben, jedoch sich nicht in den Hauptweg ihres Abbaus ein- 
fügen lassen. 
Im Harne treffen wir auf Verbindungen, die im Darmkanal unter 
der Wirkung von Bakterien entstanden und in der Leber und vielleicht 
auch noch in anderen Geweben mit bestimmten Verbindungen gepaart 
worden sind. Wir lernten als Paarlinge das Glykokoll. und die Schwefel- 
siure kennen. Ferner erwies sich die der Glukose nahestehende Glukuron- 
siure als eine Verbindung, die manche der von der Darmflora erzeugten 
Produkte abfangen und festlegen kann.
	        
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