118 VII. Vorlesung.
einer solehen Zelle, wührend z. B. Stiekstoff, Sauerstoff und Kohlensäure
bedeutend mehr Zeit brauchen, um sie zu durchdringen. Sehr anschaulich
läßt sich dieser Unterschied in der. Geschwindigkeit der Diffusion, der
Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9.
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wahrscheinlich. mit der Größe
und damit mit der Beweglichkeit
der Teilchen zusammenhängt, zur
Darstellung bringen, wenn man
eine mit Luft gefüllte Tonzelle d, wie Fig. 7 zeigt, in ein Glasgefäß ein-
schließt, dem Gas zugeleitet werden kann. Das Innere der Zelle
steht mittelst des Rohres / mit einem Manometer g in Verbindung. So-
bald. man nun in den Raum b Wasserstoff durch das Rohr a eintreten
Jäßt, steigt die Flüssigkeit!) im Manometer g (vgl. Fig. 8). Es bedeutet
dies, daß im Innern der Tonzelle ein Druckanstieg stattfindet. Die Flüssig-
keit im Manometer steigt zunächst immer höher. Es wird ein Maximum
erreicht, dann fällt sie wieder, und wenn dafür gesorgt wird, daß aus
dem Raum 6 der Wasserstoff durch Luft vertrieben wird, kann nunmehr
die Flüssigkeit im Manometer unter den Stand sinken, den sie vor dem
Versuch eingenommen hatte (vgl. Fig. 9). Die Erklärung der beobachteten
Druckveränderungen ergibt sich ohne weiteres aus der Tatsache der ver-
schieden raschen Diffusion der vorhandenen Gase. Der in den Raum 6
eingeführte Wasserstoff hat das Bestreben, in den Innenraum der Tonzelle
zu gelangen: In diesem herrscht für den Wasserstoff ein Vakuum, d. h.
es ist Nulldruck für dieses Gas vorhanden. Im Raum 6 dagegen ist, ent-
sprechend der vorhandenen Wasserstoffmenge und seinem Volumen, ein
ganz bestimmter Wasserstoffdruck gegeben, Da der Raum b durch den
Schlauch e mit der Außenluft in Verbindung steht, ist die vorher in ihm
vorhandene Luft durch den zuströmenden Wasserstoff verdrängt worden.
Infolgedessen beginnen die im Innenraum der Tonzelle eingeschlossenen
Gasteile der Luft auch zu wandern. Für sie befindet sich das Druckge-
7) oder das Quecksilber.