Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

   
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jenige des Druekes der Gase. Wie diese haben 
Die Bedeutung des Zustandes der Zellbestandteile fir ihre Funktionen. 121 
jede Druekdifferenz und daher auch jeder Grund zum Wandern von ge- 
lösten Teilehen. Dieses Wandern durch porósegWünde und Membranen 
hat man Osmose genannt. JDutrochet?) unterschied noch weiterhin die 
verschieden geriehteten Diffusionsstróme als Endomose und Exomose. 
doch kommt dieser Unterscheidung keine prinzipielle Bedeutung zu. 
Schon die gründliche Betrachtung des Er- 
gebnisses dieses Versuches zeigt uns, dab man Fig. 11. 
der Aufstellung von "Theorien, die unserem | n 
Bestreben, für jeden Vorgang ein möglichst an- | 
sebauliches Bild zu entw erfen, das an entsprechende 
Vorgünge auf anderen Gebieten anknüpft, ent- 
gegenkommt, sehr vorsichtig sein muß. Wir 
hatten davon gesprochen, daß die gelösten Stoffe 
sich genau. so verhalten, wie Gase. Wir hatten Steigrohr — 
weiter ausgeführt, daß man das Zustandekommen 
des Druckes, den die gelösten Teilchen ausüben, 
in entspree chender Weise erklären kann, wie das- 
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auch die gelösten Stoffe das Bestreben, den größt- 
möglichen Raum einzunehmen. Erweitern wir 
den ihnen zur Verfügung gestellten Raum durch 7onzelle- 
Zugabe weiteren Lösungsmittels, dann werden 
sie sofort auch diesen Zuwachs an Raum zu ET 
erfüllen bestrebt sein. Ergibt somit die Be- / 
trachtung des Verhaltens der gelósten Stoffe in 
der Lósung vom Standpunkt eines Vergleiehes 
mit Gasteilchen keine Schwierigkeiten, so treten solche sofort auf, wenn wir 
uns der Frage zuwenden, weshalb im eben besprochenen Versuche 
auch Wasserteilchen wandern. Es sind eine ganze Reihe von Theorien 
aufgestellt worden, um diese Tatsache zu erklären. Man dachte z. B., daß 
die gelösten Teilchen Wasser anziehen. Diese Vorstellung hat von jeher 
Zur Erklärung der Wanderung von Wasserteilchen eine große Rolle m 
Wir werden bald erfahren, daf die unter bestimmten Bedingungen ein- 
tretende , Wasseranziehung“ durch Pflanzenzellen und auch durch Zellen 
tierischer Herkunft den Grund zu den ganzen folgenden Forschungen gelegt 
hat. Es ist nicht leicht zu sagen, was man unter Anziehung von Wasser- 
teilchen zu verstehen hat. Der Umstand, daß, wie S. 84 erörtert, die in 
einem Lösungsmittel und insbesonders in Wasser gelösten Teilchen mit 
diesem unter "Bildung von Hydraten?) in enge Beziehungen treten, kann 
wohl verständlich machen, daß jedes in Lösung befindliche Teilchen eine 
gewisse Anzahl von Wasserteilchen festlegt. Es bleibt jedoch unverständ- 
lich, weshalb dann außerdem noch weitere Wasserteilchen angezogen werden. 
Vielleicht gibt die folgende Überlegung eine Erklärung des Wanderns der 
lasserteilehen entgegen der Sehw erkraft. Wir haben bei der Besprechung 
des Verhaltens der Grenzschichten von zusammenstoßenden Phasen — den 
Oberflächenschichten der einzelnen Phasen — gesehen (vgl. 5. 89 ff.), daß 
  
  
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7). R. Dutrochet: Ann. chim. et physique. 35. 393 (1827); 37. 191 (1828); 49. 411 
(1832); 51. 159 (1832). — Vgl. auch Abbe Nollet: Hist. Acad. R. scien. 101 (1748). 
?) Vgl. auch H. E.. Armstrong: Proceed. of the Royal Soc. (A.). 78. 264 (1906). 
  
   
   
  
    
     
  
  
     
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
    
  
    
    
   
   
   
     
      
   
   
  
  
     
    
   
   
  
   
  
   
    
   
    
   
   
   
   
   
  
   
   
   
  
  
    
    
	        
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