Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
    
  
   
    
  
   
   
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
     
    
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Die Bedeutung des Zustandes der Zellbestandteile für ihre Funktionen. 
molekäl Rohrzucker enthält, einer solchen isotonisch ist, die im Liter ein 
Grammolekül Traubenzueker aufweist. Bei der Vergleichung einer Rohr- 
zuckerlósung mit einer Koehsalzlósung fand de Vries jedoch, daß drei 
Moleküle Rohrzucker zwei Molekülen Kochsalz isotonisch sind. Wir werden 
bald erfahren, worauf dieser. Umstand zurückzuführen ist. Erwähnt sei 
noch, daß eine Lösung, die konzentrierter als eine isotonische ist, hyper- 
tonische Lösung genannt wird. Eine solche, die weniger konzentriert ist 
als die isotonische Lösung, nennt man hypotonische Lösung. 
Hamburger hat im Ansehluf an die Forsehungen von de Vries mit großem 
Erfolge entsprechende Beobachtungen an roten Blutkörperchen angestellt. 
Er studierte, bei welcher Konzentration eines bestimmten Salzes 
dieseZellenden 
  
  
  
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halten zeigen, wie a Jeotonisctie Lósung PH ES Msn c Hypertonisehe Lósung 
de Vries es fürdie Normale Zelle, —m—  (1'0 Mol. Kalisalpeter) 
Plasmolyse. Starke Plasmolyse. 
Plasmolyse der 
Pflanzenzelle festgestellt hatte. Es sei gleich hier bemerkt, daß Ham- 
burger fand, daß nicht alle Blutkörperchen bei einer bestimmten Salz- 
konzentration den Farbstoff einbüßen. Infolgedessen wurde die An- 
nahme gemacht, daß sie nicht alle gleich resistent seien. Meines Ermessens 
ist dieser Schluß nicht ohne weiteres begründet. Bei dem Austritt des 
Blutfarbstoffes, ein Vorgang; der Hämolyse genannt worden ist, tritt 
sicher nicht nur dieser in die Salzlösung über, sondern es kommt auch 
zur Abgabe von Salzen und sonstigen in den Blutzellen gelösten Stoffen, 
d. h. mit anderen Worten, es muß sich die Konzentration der zugefügten 
Salzlósung an gelösten Stoffen beständig ändern. Dazu kommt dann noch 
Wasser, das in den Zellen enthalten ist, d. h. auf die ersten roten Blut- 
kórperchen, die ihren Farbstoff einbüben, wirkt eine anders zusammenge- 
setzte Lósung ein als auf jede weitere, noch unversehrte Blutzelle. Es 
liegen die Verhältnisse viel komplizierter als bei der Untersuchung der 
Plasmolyse. 
Wir haben bereits mehrfaeh von Ausnahmen von den er- 
wühnten GesetzmüDigkeiten?) und vom besonderen Verhalten 
  
1) Es gibt wohl in keinem Falle wirkliche Ausnahmen von Gesetzen. Sie haben 
immer volle Gültigkeit. Treten „Ausnahmen“ auf, dann handelt es.sich entweder um 
eine unvollkommene, vielleicht zu enge Fassung eines Gesetzes, oder aber diese unter- 
liegen anderen Gesetzen. Gesetze kónnen nur dann bestimmte Naturgeschehnisse um- 
fassen, wenn sich diese unter ganz bestimmten Bedingungen vollziehen. Manche so- 
  
  
 
	        
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