299 XVI. Vorlesung.
Von diesen beiden Verbindungen wird dureh den Fermentkomplex
Emulsin nur die eine, und zwar die &-Form in Methylalkohol und Trauben-
zucker gespalten, wührend.die «-Form von ihm nieht angegriffen wird.
Andrerseits lassen aus Hefe gewonnene Fermente das $-Glukosid unberührt
und spalten nur die «-Form. Weder von Emulsin noch von den anderen
Hefefermenten angegriffen werden x-Methyl-l-glukosid und $-Methyl-
i-glukosid. Diese beiden Verbindungen sind als Spiegelbilder der eben
genannten «- und 3-Methyl-d-glukoside aufzufassen.
Wie außerordentlich fein die Fermente auf Unterschiede im Aufbau
der einzelnen Verbindungen antworten, zeigt in besonders deutlieher Weise
eine Gegenüberstellung des z- und $-Methyl-d-glukosids und des z-
und B-Methyl-xylosids:
H.C.OCH, CH, O.C.H
d dm
| en e
H.C.0H H.C.om
| 70 | S
HOCH HO.C.H
b. S
| I
H.C HC
H.C.OH | H.C.0H
CH, OH CH, OH
z- und 8-Methyl-d-glukosid.
H.O.0 CH, CH, O.C.H
H.C.O0H HC. 0m N,
| 0 | 20
Ho 6. H 7 HO C.H 7
H.C HC
| | |
CH, OH CH, OH
a- und B-Methyl-xylosid.
Wihrend die ersteren Verbindungen durch Emulsin bzw. durch Hefe-
fermente gespalten werden, sind die erwähnten Xyloside für beide Arten
von Fermenten unangreifbar.!) :
Richard. Willstütter ?) hat unter Verwendung von Methoden, die die
Wirksamkeit von Fermenten auf bestimmte Substrate quantitativ er-
*) Vgl. auch ml Fischer und v. Mechel: B. d. D. Chem. Ges. 49. 2813 (1916). —
Emil Fischer: Z. f. physiol. Chemie. 107. 176 (1919).
?) Vgl. hierzu E. Willstátter und W. Csányi: Z. f. physiol. Chemie. 117. 172
(1921). — R. Wilstátter und Gertrud Oppenheimer: Ebenda. 121. 183 (1922).