Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

   
reburt 
globin 
nach 
range- 
000 9 
Form 
a das 
neues 
it der 
en die 
ns an 
sichts- 
len so 
olobin, 
sse‘ zu 
r sein. 
en auf 
ufgabe 
Eisen 
en am 
n drei 
ab die 
gegen 
h wer- 
erliche 
ur der 
.h wie- 
n hat. 
rorrat 
n von 
rischen 
klären 
suchte 
Form 
tellung 
genheit 
r Stoff 
worden 
indung 
yelangt 
;s noch 
)9). 
rung. 91 
Versuche 
r Ratten 
en noch 
Die anorganischen Nahrungsstoffe. 27 
nicht bewiesen, daß der betreffende Stoff auch am Zellstoffwechsel teilge- 
nommen. hat. 
Die Versuchsanordnung schien ohne weiteres eine gegebene. Es war 
nur nötig, ein Tier längere Zeit gleichmäßig zu ernähren und die Eisen- 
zu- und -ausfuhr zu verfolgen. Dabei stieß man jedoch sofort auf große 
Schwierigkeiten. Man fand, daß der Harn stets nur sehr wenig Kisen ent- 
hált.*) Auch nach Eingabe von viel Eisen trat keine wesentliche Zunahme des 
Harneisens auf.?) Die Analyse der Fázes ergab, dal) diese relativ viel Eisen 
enthalten. Namentlich nach Eingabe von Eisensalzen stieg seine Menge in 
diesen stark an. Es schien zunàáchst alles dafür zu sprechen, dab per os zu- 
geführte Eisensalze von der Darmschleimhaut nicht aufgenommen werden. 
Gegen diesen Schluß kann man geltend machen, daf  merkwürdigerweise 
auch dann keine Vermehrung des Kisengehaltes des Harnes auftritt, wenn 
man in der Nahrung vorkommende Eisenverhindungen in größerer Menge 
zuführt, so z. B. Hämoglobin. f 
Kine Klärung der erhaltenen Befunde brachte die überraschende 
Feststellung, daß der Eisengehalt des Darminhaltes auch dann an- 
Steigt, wenn man Eisensalze parenteral, z. B. intravenös oder 
subkutan zuführt. Offenbar wird Eisen durch die Darmwand 
in den Darmkanal ausgeschieden. Man war mit dieser Be- 
obachtung einem bisher unbekannten Ausscheidungsort des 
Eisens auf die Spur gekommen. In der Tat ergaben dann 
sorgfältig ausgeführte Versuche, daß der größte Teil des 
Eisens den Organismus durch die Dickdarmschleimhaut ver- 
läßt. Den gleichen Weg wählt unter anderem auch ein großer 
Teil des Kalziums. Ferner hat man beobachtet, daß auch andere 
Metalle, wie Wismut und Quecksilber, durch die Dickdarmschleimhaut 
ausgeschieden werden.*) 
Die Tatsache, daß das resorbierte Eisen den Organismus nur zum 
kleinsten Teil durch die Nieren verläßt, sondern in den Darmkanal zurück- 
kehrt, erschwert das Studium des Eisenstoffwechsels ganz außerordentlich. 
Niemand kann dem in den Fäzes enthaltenen Kisen ansehen, ob es der 
Resorption entgangenes Metall darstellt, oder ob es den Geweben ent- 
stammt. Kine einwandfreie Eisenbilanz läßt sich durch Stoffwechselver- 
suche gar nicht aufstellen. Wir können den Eingaben keine Ausgaben 
gegenüberstellen, weil wir den unresorbierten Anteil vom resorbierten nicht 
trennen können. 
Es ließ sich somit auf die erwähnte Art die Frage nach der Resorbier- 
barkeit der Eisensalze nicht entscheiden. Es mußten neue Wege versucht 
werden. Man konnte einmal die Hämoglobinbildung als Maßstab für die Re- 
sorption bzw. Wirkung von Eisensalzen wählen. Ferner konnte man versuchen, 
!) Vgl. Max Reich: lu.-Diss., Rostock 1911 (1 mg Fein 1000 g Harn). — Maria 
Ines Gini: Bull. Seiene. méd. 257 (1912) (0:6—0'9 mg Fe pro die). 
?*) R. Kobert: Archiv f. experim. Path. u. Pharm. 16. 361 (1883). 
?) Hamburger: Zeitsehr. f. physiol. Chem. 2. 191 (1878/79). — Louis Lapicque : 
Arch. de Physiol. norm. et pathol. (1895). 
*) Vgl. dazu Wladimir Steinfeld: Diss. Dorpat 1884. — Hans Meyer und Wla- 
dimir Steinfeld: Archiv f. experim. Path. u. Pharm. 20. 40 (1886). — Lafayette Men- 
del und Thacher: Americ. J. of Physiol. 11. 5 (1904). — Lafayette Mendel und Dudley 
F. Sicher: Ebenda. 16. 147 (1906). 
   
  
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
    
   
    
   
  
  
   
     
  
  
  
  
   
  
  
  
    
  
   
   
  
  
  
  
    
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.