Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

   
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Für das Zelleben unentbehrliche Nahrungsstoffe unbekannter Natur. All 
Wir dürfen nur jene Erkrankungen als in Zusammenhang mit einem 
Mangel an noch unbekannten Nahlrungsstoffen bestehend betrachten, bei 
denen nachgewiesen ist, daß ein bestimmter Zusatz vorbeugend bzw. heilend 
wirkt. Es bedurfte jahrelanger mühevoller Forschungen, bis sich die Über- 
zeugung Bahn brach, daß es Nahrungsmittel gibt, die an und für sich zu 
einer genügenden Ernährung des tierischen Organismus nicht ausreichen. 
In den meisten Fällen handelt es sich um solche, die nicht in dem Zu- 
stand zur Verabreichung kommen, wie die Natur sie bietet. So wissen 
wir, daß das seiner Hüllen nicht beraubte Reiskorn ein „vollständiges 
Nahrungsmittel“ darstellt. Fügen wir zum geschliffenen Reis die wegge- 
nommenen Bestandteile, d. h. die Kleie und das weggeschliffene Silberháutehen 
wieder hinzu, dann zeigen sich bei Verfütterung dieses Produktes an Tiere, 
die erkranken, wenn wir ihnen ausschlieflich geschliffenen Reis geben, 
keine Erscheinungen der alimentüren Dystrophie. Manche Nahrungsmittel 
sind dureh die Art der Konservierung in ihrem Werte vermindert worden. 
Vollständige Nahrungsmittel wurden in ungenügende verwandelt! 
Es bedeutet einen großen Fortschritt in der ganzen Erkenntnis der 
Ursache bestimmter Fälle von alimentärer Dystrophie, als es glückte, 
charakteristische Erkrankungen bei Tieren hervorzubringen, denen man 
bestimmte Nahrungsmittel in bestimmtem Zustand verabreicht. Wir haben 
derartiger Versuche: sehon gedacht. Von besonderer Bedeutung war die 
Feststellung von Kijkman!), wonach Vögel — Hühner, Tauben usw. 
schwerste Erscheinungen zeigen, wenn man sie einige Zeit ausschließlich 
mit geschliffenem Reis ernährt. Weiterhin gelang es, bei Meerschweinchen 
die charakteristischen Kennzeichen des Skorbutes zu erzeugen?), wenn 
man: ihnen ausschließlich bestimmte Nahrungsmittel, z. B. Erbsen, Gerste 
usw. verabreicht. Nach neueren Berichten ist es auch gelungen, bei Tieren 
  
die Erscheinungen der Rachitis hervorzurufen. Als Nahrung wurden verab- 
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reicht: Magermileh, Weizenweifbrot, Leinól, Hefe, Kochsalz. Nicht unerwühnt 
wollen wir lassen, daß unter Umständen Kombinationen von Störungen vor- 
kommen können. Meerschweinchen können an Skorbut erkranken und gleich- 
zeitig Erscheinungen von Seiten des Nervensystems zeigen: Krämpfe, Läh- 
mungen. Tauben erkranken nach ausschließlicher Verabreichung von ge- 
schliffenem Reis unter ganz charakteristischen Erscheinungen: Krämpfe, 
manchmal auch Lähmungen. Ab und zu beobachtet man gleichzeitig Blutungen 
!) €. Eijkman: Virchows Archiv. 148. 523 (1897); 149. 187 (1897); 222. 301 
(1916). — Vgl. auch G. Grijus: Geneesk. Tijdschr. vor neerl. Indie. 1901 und 1909. 
?) Axel Holst und Theodor Frôlich: Zeitschr. f. Hygiene und Infektionskr. 72. 1 
(1912). Valentin Fürst: Ebenda. 72. 121 (1919). — Arthur Harden und Sylv. Sol. 
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(1918) — Barnett Cohen und Laf. B. Mendel: J. biol. chem. 35. 425 (1918).. — Maurice 
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(1920). — E. Weill und G. Mouriquand : C. r. de la soc. de biol. 82. 184 (1919). 
S. S. Zilva und F. M. Wells: Proceed. Royal soc. [B]. 90. 505 (1919). — E. B. Hart, 
H. Steenbock und D. W. Smith: J. of biol. chem. 38. 305 (1919). — KE. B. Hart, H. Steen- 
bock und N. R. Ellis: Ebenda. 42. 383 (1920). — Helene T. Parsons: Ebenda. 44. 587 
(1920). — Emil Abderhalden : Pflügers Archiv. 191. 278 (1921). 
  
  
  
  
  
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