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ganz besondere Verhältnisse vorliegen. Ebenso kann die Kohlensäureaus-
scheidung nur vorübergehend gesteigert sein, ohne daß ihr ein vermehrter
Sauerstoffverbrauch gegenüberste ht.
Die meisten Stoffwechselversuche sind unter Anwendung von Nah-
rungsmitteln durchgeführt worden.!) Gewöhnlich ist das Schwergewicht
entweder auf ihren Gehalt an organischen oder anorganischen Nahrungs-
stoffen gelegt worden, obwohl ganz gewiß jede Art von Nahrungsstoffen
Einfluß auf die. Verwertbarkeit anderer hat. Man kann z. B. nicht den
Nährwert von Fleisch mit dem von Kiern vergleichen und dabei Unter-
schiede in der Verwertbarkeit nur auf den Gehalt und die Art an Eiweiß-
stoffen beziehen. Es bleibt der Einwand, daß andere Nahrungsstoffe von
Einfluß gewesen sind. Man hat deshalb schon lange versucht, an. die
Stelle von Nahrungsmitteln ein künstliches Gemisch von ein-
zelnen Nah rungsstoffen zu setzen. Es ist klar, daf von einer solchen
Grundlage aus sich viel eindeutiger zeigen läßt, ob ein bestimmter Zusatz,
ein Ersatz oder die völlige oder teilweise Fortlassung eines Bestandteils
der Grundnahrung von Einfluß ist. Wie schon in der vorhergehenden Vor-
lesung dargetan worden ist, stieß die Durchführung des Planes, Tiere
mit reinen Nahrungsstoffen zu ernähren, zunächst auf unüberwindliche
Schwierigkeiten. Es fehlten die noch unbekannten Nahrungsstoffe ent-
weder völlig, oder sie waren je nach dem Grad der Reinheit der organi-
schen Nahrungsstoffe in geringer, jedoch meistens ungenügender Menge
vorhanden. Jetzt wissen wir, daß die Gruppe der noch unbekannten
Nahrungsstoffe bei der Zusammenstellung eines Gemisches von reinen
Nahrungsstoffen zu berücksichtigen ist. Es ist jetzt möglich, wachsende
und erwachsene Individuen mit einem solchen wenigstens einige Zeit aus-
reichend zu ernähren.?) Im folgenden seien solche N: ahrungsgemische, die
sich bewährt haben — insbesondere bei Versuchen an Ratten — zusammen-
gestellt.
Futtergemiseh nach Osborne und Mendel.)
1) organische Nahrungsstoffe. b) Mineralstoffe.
Kasein ek 18% Eiweifüfreie Mileh. . . . 289
Stürke . . 21—21*/, bzw. Salzgemische.
Butter... 5—10%
Schmalz . 18— 229%
Agar-Agar . : 0-—59/, 4
!) Vgl. über die Zusammensetzung der wichtigsten Nahrungsmittel: J. König;
Chemie der me nschliehen Nahn ungs- und Genußmittel. 8 Bünde. J. Springer. 1910
K. Thomas: Nahrung und Ernáhrung. 2. Auflage. G. B. Teubner, 1 pay u. Berlin. 1922
Ragnar Berg: Nahrungs- und Genußmittel. Holze und Pahl. Dresden 1913.
H. S. Grindley und 4. D. Emmett: Studies on the influence of ARE upon the nutritive
ialue of meats. M. S. Dep. of Agricult. Bd. 162 (1905). — Vgl. aueh Max Rubner
Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 151. 1916. Marie v. Schleinitez; Landwirtschaftl. Jahrb
59. 1931 (1918).
?) Vgl. hierzu Emil Abderhalden: Pflügers Archiv. 195. 199 (1922).
3) Thomas B. Osborne und Laf. Mendel: J. of biol. chem. 17. 325 (1914).
4) Agar-Agar wird nicht als Nahrungsstoff zugeführt, der Zusatz dieses Produktes
erfolgt vielmehr, um der Nahrung ein grófleres Volumen zu geben.. Man gibt vielfach
an Stelle von Agar-Agar Zellulose.
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