Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

  
  
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
    
Gesamtstoffwechsel. 481 
Zum Schlusse sei noch ein Problem von besonderem Interesse. ge- 
streift, nämlich die sehr wichtige Frage nach der zeitlichen 
Ausscheidung des Stickstoffs im Harn während des Hungers 
und bei Verfütterung von Eiweiß oder der aus diesem darstell- 
baren Aminosäuren. Man hat z. B. mittels eines Katheters alle Stunden 
Urin abgenommen und jedesmal in der aufgefangenen Menge den Stiek- 
stoffeehalt bestimmt. Im Hungerstoffwechsel stellt sich bald eine große 
Regelmüfigkeit im Stoffumsatz ein.  Verfüttert man Eiweib, z. B. Fleisch, 
dann beobachtet man, daß bald nach der Nahrungsaufnahme eine gestei- 
gerte Stickstoffausscheidung einsetzt. Ihr Maximum wurde 5 bis 7 Stunden 
nach der Eiweißzufuhr beobachtet. Es ist je nach der Menge der zu- 
geführten Fleischmenge ein verschiedenes. Die in Abb. 28 (siehe S. 378) 
mitgeteilten Kurven geben einen Einblick in. derartige Versuche.) 
Die nach Zufuhr von Eiweiß- bzw. Aminosäuren rasch einsetzende 
Stiekstoffausscheidung steht sicherlich mit der Umwandlung der Eiweif- 
bausteine in andere Verbindungen, z. B. Brenztraubensüure, Zucker usw., 
in Zusammenhang. Es ist der abgespaltene Aminostickstoff, der zur Aus- 
scheidung gelangt.  Verfüttert man verschiedene Proteine, wie Serum- 
globulin, Eieralbumin, Kasein usw., so erscheint die der eingeführten 
Stiekstoffmenge entsprechende Menge Stickstoff verschieden rasch im Harn.?) 
Es ist vorläufig unentschieden, ob die verschieden rasche Verdauung der 
einzelnen Proteine oder der verschieden rasche Abbau der resorbierten 
Produkte für den erwähnten Befund verantwortlich zu machen ist. 
1) Max Gruber: Zeitschr. f. Biol. 42. 408 (423) (1902); vgl. auch C. Voit: Physio- 
logische Untersuchungen. Augsburg. 42. 1857. — Ludwig Feder: Zeitschr. f. Biol. 17. 
531 (1881). 
?) W. Falta: Deutsches Arch. f. klin. Med. 36. 517 (1906). — Vgl. auch Y. Hä- 
mäldäinen und Wäinö Helme: Skand. Arch. f. Physiol. 19. 182 (1907). — W. Falta und 
A. Gigon: Biochem. Zeitschr. 13. 267 (1908). — Vgl. ferner Charles G. L. Wolff: Bio- 
chemische Zeitschr. 40. 193 (1912); 41. 111 (1912). 
Abderhalden, Physiologische Chemie. II. Teil, 5. Aufl. 
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