Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

   
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S ungünstigen Bedingungen, wie sie bei der Krnihrung des Säuglings sich 
e oft finden, am Leben bleiben kann! 
- Es wäre sehr wertvoll, zu. wissen, wieviel von jedem anorganischen 
n Bestandteil der erwachsene tierische Organismus unbedingt braucht, um 
n seinen Bestand zu erhalten. Sicherlich kommt es dabei ganz wesentlich 
CL, auf die Zusammensetzung und Menge der gesamten Nahrung an. Die bis 
r jetzt nach dieser Richtung ausgeführten Untersuchungen sind spärlich. Es 
). wird angegeben, daß für Männer pro Tag l'(16 g CaO und 54:66 mg Fe 
n notwendig sind. Die entsprechenden Werte für Frauen sind: 0862 g CaO 
n und 31-51 mg Fe und für Kinder 0667 y CaO und 18'(6sg Fe. 1) Wes- 
d halb die Frauen einen geringeren Bedarf an Kalzium und Eisen haben 
d sollen als die Männer, ist unklar. Man sollte im Gegenteil erwarten, daß 
Z diese, da sie bei der Menstruation Verluste an Mineralbestandteilen erleiden, 
1. die ersetzt werden müssen, mehr Kalzium und Eisen notwendig haben als 
d der erwachsene Mann. Vom Kochsalz sollen für den Erwachsenen zur 
n Erhaltung der Bilanz 4—5 g pro Tag erforderlich sein.?) 
n Wir dürfen jedenfalls nach den vorliegenden Erfahrungen schließen 
5 daß unsere Nahrungsmittel die einzelnen Mineralstoffe: in ge- 
et nügender Menge enthalten. Es gilt dies jedoch nicht für alle 
n Organismen, denn es gibt solche, welche neben der gewóhn-, 
e lichen, Nahrung noch Kochsalz aufnehmen. Man könnte daran 
n | denken. daf) das Kochsalz nur als Genufmittel dient und in Wirklichkeit 
d durchaus entbehrlich ist. Es ist das Verdienst von Bunge?), bewiesen zu 
Z haben, daß diese Anschauung nicht zurecht besteht. Er wies darauf hin, 
it daf bei manchen Organismen ein wirkliches Kochsalzbedürfnis 
et vorhanden ist. Es findet sich ausschließlich bei gewissen Pflanzen- 
1- fressern und einzelnen solcher Omnivoren, bei denen die Pflanzenkost 
D vorwiegt, dagegen niemals bei Fleischtressern. Man kann wohl manche 
le Herbivoren durch Streuen von Salz anlocken, nicht jedoch echte Karni- 
t. voren. Den Jigern ist schon lange bekannt, daß namentlich Wiederkäuer 
m und Einhufer mit Vorliebe salzhaltige Tümpel aufsuchen. Bunge konnte 
1f weiterhin für den Menschen den Nachweis erbringen, daß bei ihm vor- 
x nehmlich dann sich ein wirkliches Kochsalzbedürfnis einstellt, 
ce wenn er von rein vegetabilischer Nahrung lebt. Bei gemischter 
D. Kost ist das Bedürfnis nach Salz lange nicht so ausgesprochen, und bei 
je rein animalischer Nahrung findet sich überhaupt keine Neigung zur Auf- 
8, nahme von Kochsalz, besonders wenn das Fleisch mit dem Blute zusammen 
B verzehrt wird. Bunge stützt sich einerseits auf die Erfahrungen, die beim 
ig Studium der Ernährung von ausgesprochenen Jéigervilkern und ferner von 
in solchen Volksstàmmen gemacht vorden sind, die Ackerbau treiben, und die in 
u- der Hauptsache sieh von den Ertrügnissen ihrer Felder ernähren. Während 
ht die ersteren ihrer Nahrung kein Kochsalz zufügen, nehmen die letzteren 
n, regelmäßig solches auf. Andrerseits verfolgte Bunge den Kochsalzverbrauch 
h- bestimmter Völker bei verschiedener Art der Ernährung. Es verbraucht 
ZU z. B. die Landbevölkerung von Frankreich pro Kopf dreimal soviel Koch- 
it - 
ch 1) Vgl. Hornemann: Zeitschr. f. Hygiene. 75. 553 (1913). 
2) Vgl. Heinrich ». Hoesslin: Deutsches Archiv f. 
Die anorganischen. Nahrungsstoffe 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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durchschlägt. Es ist in der Tat für kein Tier bewiesen, daß es unter so 
o 
klin. Med. 103. 291 (1911). 
3) G. v. Bunge: Zeitschr. f. Biol. 9. 104 (1873); 10. 111, 295 u. 323 (1874). 
Abderhalden, Physiologisehe Chemie. II. Teil, 5. Aufl. 
  
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