Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
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Die Bedeutung des Zustandes der Zellbestandteile für ihre Funktionen. 
Wir wollen‘ zunächst von einigen allgemeinen Beobachtungen . aus- 
gehen. Bekanntlich unterscheidet man verschiedene Aggregats- 
zustànde: fest, flüssig und gasfórmig. Die festen Kürper sind 
dadurch charakterisiert, daf sie ein bestimmtes Volumen und eine. unver- 
änderliche Gestalt besitzen. Dieser Definition entsprechen streng genommen 
nur die Kristalle, denn die übrigen sogenannten festen Körper haben im 
genauen Sinn des. Wortes keine bestimmte Gestalt. So kann man z. B. 
Pech in ganz verschiedenen Formen erstarren lassen. Wir kónnen diese 
Substanzen als Übergangsglieder zu den flüssigen Kürpern betrachten. 
Diese sind durch ein konstantes Volumen bei veràánderlicher Gestalt aus- 
gezeichnet. Sie passen sich der Form des Gefilies an, in dem sie sich 
gerade befinden. Ganz genau ist auch diese Definition der Flüssigkeiten 
nicht, denn das Volumen ist abhángig von Druck und Temperatur. Die 
Abhängigkeit von diesen beiden Größen kommt ganz besonders beim 
dritten Aggregatzustand, dem gasförmigen, zum Ausdruck. Die Gase 
haben weder ein könstantes Volumen, noch eine bestimmte Gestalt. Sie 
nehmen jedes Volumen ein, das ihnen zur Verfügung steht. Alle drei 
genannten Aggregatszustände sind unter sich durch Übergänge 
verknüpft. Ein und derselbe Körper kann ferner im festen, flüssigen und 
gasfürmigen Zustand auftreten. Es sei z. B. an Eis, Wasser und Wasser- 
dampí erinnert. 
Im Pflanzen- und Tierorganismus sind die erwáühnten drei Aggregat- 
zustànde alle anzutreffen. Wir kennen Gase, ferner Flüssigkeiten und feste 
Stoffe. Die letzteren sind zum Teil ohne weiteres zu erkennen, wie z. B. 
die aus Zellulose aufgebauten Produkte oder die Haut, die Haare, Nigel, 
die Knochen usw. Zum Teil sind jedoch die festen Bestandteile erst dann 
feststellbar, wenn sie isoliert werden. Es gilt dies in erster Linie von jenen 
festen Substanzen, die in Beziehung zu Flüssigkeiten getreten sind. Für 
die Gase gilt das gleiche. Wir kennen Gase als solche und ferner gas- 
förmige Produkte, die in irgend einer Beziehung zu Flüssigkeiten und 
auch zu festen Gewebsbestandteilen stehen. Die Wechselbeziehungen 
zwischen Gasen und Flüssigkeiten und festen Stoffen sind von 
ganz besonderem Interesse. Es gibt weder im Pflanzen-, noch im 
Tierorganismus „reine“ Flüssigkeiten. Jede Zelle enthält Flüssigkeit 
— Wasser — und darin befindliche Produkte. Auch die Pflanzensäfte, 
ferner das Blut, die Lymphe, die Sekrete, Inkrete und Exkrete stellen stets 
ein Gemisch von Flüssigkeit mit festen und auch gasfórmigen Bestand- 
teilen dar. Es sind somit stets ganze Systeme von Stoffen in verschiedenen 
Aggregatzustinden vorhanden. Nun darf man die in den Flüssigkeiten 
vorhandenen Stoffe, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht einseitig von 
jenem Zustand aus betrachten, in dem sie sich vor dem Übergang in 
diese befanden. Es treten ohne Zweifel enge Beziehungen zwischen der 
Flüssigkeit und dem aufgenommenen Stoffe ein, ja man. muß die Auf- 
lösung eines Stoffes in einem Lösungsmittel als eine Reaktion 
zwischen den gelösten Teilchen und jenen des Lösungsmittels 
auffassen. Ohne enge Beziehungen zwischen den Teilchen des letzteren 
und denjenigen des gelösten Stoffes ist eine Lösung undenkbar. Wir 
kommen auf diese wichtige Tatsache noch mehrfach zurück. 
. Das meiste Interesse bringen wir der Frage nach dem Verhalten 
fester Substanzen in wásserigen Lósungen entgegen. Es ist uns 
   
	        
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