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Die Bedeutung des Zustandes der Zellbestandteile für ihre Funktionen.
Wir wollen‘ zunächst von einigen allgemeinen Beobachtungen . aus-
gehen. Bekanntlich unterscheidet man verschiedene Aggregats-
zustànde: fest, flüssig und gasfórmig. Die festen Kürper sind
dadurch charakterisiert, daf sie ein bestimmtes Volumen und eine. unver-
änderliche Gestalt besitzen. Dieser Definition entsprechen streng genommen
nur die Kristalle, denn die übrigen sogenannten festen Körper haben im
genauen Sinn des. Wortes keine bestimmte Gestalt. So kann man z. B.
Pech in ganz verschiedenen Formen erstarren lassen. Wir kónnen diese
Substanzen als Übergangsglieder zu den flüssigen Kürpern betrachten.
Diese sind durch ein konstantes Volumen bei veràánderlicher Gestalt aus-
gezeichnet. Sie passen sich der Form des Gefilies an, in dem sie sich
gerade befinden. Ganz genau ist auch diese Definition der Flüssigkeiten
nicht, denn das Volumen ist abhángig von Druck und Temperatur. Die
Abhängigkeit von diesen beiden Größen kommt ganz besonders beim
dritten Aggregatzustand, dem gasförmigen, zum Ausdruck. Die Gase
haben weder ein könstantes Volumen, noch eine bestimmte Gestalt. Sie
nehmen jedes Volumen ein, das ihnen zur Verfügung steht. Alle drei
genannten Aggregatszustände sind unter sich durch Übergänge
verknüpft. Ein und derselbe Körper kann ferner im festen, flüssigen und
gasfürmigen Zustand auftreten. Es sei z. B. an Eis, Wasser und Wasser-
dampí erinnert.
Im Pflanzen- und Tierorganismus sind die erwáühnten drei Aggregat-
zustànde alle anzutreffen. Wir kennen Gase, ferner Flüssigkeiten und feste
Stoffe. Die letzteren sind zum Teil ohne weiteres zu erkennen, wie z. B.
die aus Zellulose aufgebauten Produkte oder die Haut, die Haare, Nigel,
die Knochen usw. Zum Teil sind jedoch die festen Bestandteile erst dann
feststellbar, wenn sie isoliert werden. Es gilt dies in erster Linie von jenen
festen Substanzen, die in Beziehung zu Flüssigkeiten getreten sind. Für
die Gase gilt das gleiche. Wir kennen Gase als solche und ferner gas-
förmige Produkte, die in irgend einer Beziehung zu Flüssigkeiten und
auch zu festen Gewebsbestandteilen stehen. Die Wechselbeziehungen
zwischen Gasen und Flüssigkeiten und festen Stoffen sind von
ganz besonderem Interesse. Es gibt weder im Pflanzen-, noch im
Tierorganismus „reine“ Flüssigkeiten. Jede Zelle enthält Flüssigkeit
— Wasser — und darin befindliche Produkte. Auch die Pflanzensäfte,
ferner das Blut, die Lymphe, die Sekrete, Inkrete und Exkrete stellen stets
ein Gemisch von Flüssigkeit mit festen und auch gasfórmigen Bestand-
teilen dar. Es sind somit stets ganze Systeme von Stoffen in verschiedenen
Aggregatzustinden vorhanden. Nun darf man die in den Flüssigkeiten
vorhandenen Stoffe, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht einseitig von
jenem Zustand aus betrachten, in dem sie sich vor dem Übergang in
diese befanden. Es treten ohne Zweifel enge Beziehungen zwischen der
Flüssigkeit und dem aufgenommenen Stoffe ein, ja man. muß die Auf-
lösung eines Stoffes in einem Lösungsmittel als eine Reaktion
zwischen den gelösten Teilchen und jenen des Lösungsmittels
auffassen. Ohne enge Beziehungen zwischen den Teilchen des letzteren
und denjenigen des gelösten Stoffes ist eine Lösung undenkbar. Wir
kommen auf diese wichtige Tatsache noch mehrfach zurück.
. Das meiste Interesse bringen wir der Frage nach dem Verhalten
fester Substanzen in wásserigen Lósungen entgegen. Es ist uns