Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
    
  
    
  
   
    
    
   
    
    
   
   
    
      
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Auch nehmen die Birnen welche man auf den Vogelbirnbaum (sCorbus 
aucuparia) gepfropfet hat, einen sehr zuſammenziehenden Geſchmack und 
oft eine röthliche Farbe an. 
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Da bey dem Pfropfen ſich 2§ Stamm und das Reis ſo genau verbinden 
müſſen, daß beyde nur einen Baum bilden und ihre Vegetation gemeinſchafts 
lich fortſeßen: ſo wird auch dazu zwiſchen beyden eine gewiſſe Aehnlichkeit 
oder Verwandetſchaft erfordert, wenn ſolche Verbindung gehörig gerathen soll. 
Man kann daher Birnen, Aepfel und Quitten sehr gut wechſelſeitig 
zuſammen pfropfen, und Pflaumen, Pfirſchen und Apricoſen nach allen Arten 
unter ſich umſchaffen, bey ſolchen Bäumen aber, welche unter ſich weniger 
Aehnlichkeit zu haben ſcheinen, findet dieſe willkührliche Veränderung niche 
Statt, und alle Pfropfungen die man von Eichen auf Büchen, von Obſtbäu- 
men auf Ulmen und dergleichen in verſchiedenen Büchern findet, gehören unter 
die Dinge, deren Möglichkeit nach einer ausgedachten Lieblingshypothese anges 
nommen iſt, ohne durch pracetiſche Erfahrung beſtättigt zu ſehn. Indeſſen 
findet man doch zwiſchen einigen Baumarten ſehr wenige Aehnlichkeit, welche 
demohngeachtet mit einem ziemlich guten Erfolge zuſammengepfropft werden 
können, als z. B. die obenangeführte Pfropfung des Birnbaums auf den Vos 
gelbeerbaum, welche ſehr leicht anzugehen pflegt, und ich ſelbſt einigemal vers 
ſucht und Früchte davon erhalten habe, wiewohl es nur ſchwache, kümmer- 
liche Bäume geblieben ſind. Vor allen aber ſcheint der Weißdorn die Fähig- 
keit zu haben, auch andere von ihm ſehr verſchiedene Obſtarten aufzunehmen. 
Man pflegt daher, wiewohl mit einiger Schwierigkeit, Pfirſchen, Miſpeln, 
Aepfel und dergleichen darauf zu pfropfen, welche zwar kleine Stämme 
bleiben, aber ihres geringen Wachsthums wegen bald viele und ganz gute 
Früchte bringen, und ſich daher sehr gut zu niedrigen Fruchthecken ſchicken. 
Ich ſelbſt habe einen auf Weißdorn gepfropften Pfirſchbaum gehabt, der 
gute Früchte brachte, dabey auch sehr wenig ins Holz trieb, weil ſich der 
untere Weißdornſtamm nicht mit dem aufgeſelzten Theile in gleicher Maße 
ausdehnte, aber bald verkümmerte. 
Bey den Baumarten, deren Röhren- und Faſerngewebe mehrere Gleich- 
heit hat, als z. B. den Reiſern der Birn- und Aepfelarten, wenn ſle auf 
Stämme von guten Aepfel- und Birnkernen geſeltt werden, geräth die Ver- 
einigung oder Pfropfung ſo vollkommen, daß man nach einigen Jahren auf 
der 
  
  
  
  
  
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