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auswärtigen, als einheimiſchen Leſer zu befriedigen mich besonders
bemühen werde.
Die Forſtwiſsenſchaft hat es mit andern Wiſſenſchaften gemeitt,
daß seit den lezten fünf und zwanzig Jahren das ehemals darin verſäumte
Bücherſchreiben, vielleicht mit zu großem Eifer nachgeholt wird; inn.
dem wir seit jener Zeit mit Forſtſchriften aller Art von allen Seiten
her überſtrömt werden. Dies muß denn auch freylich für jeden, der
auf diesem Felde sich zum Mitarbeiter darſtellen möchte, etwas Ab-
ſchreckendes haben. Dieſe Wirkung würde es auch auf mich gemacht
haben, wenn ich nicht glaubte, daß auch in dieſem Fache eine ob-
gleich sehr oft beschriebene Sache, dadurch, daß ſie in einem neuen
Lichte dargeſtellt, oder durch wiederholte Bemerkungen beſtätigt wird,
noch immer gewinnen könne; und wenn ich nicht hoffen dürfte, dies
wirklich leiſten zu können, da ich mich vorzüglich auf die hiesigen
Fürſtlichen Forſten einſchränke, bey deren öftern Beſichtigungen ich
die beſte Gelegenheit hatte, Bemerkungen zu ſammlen und durch
wiederholte Beobachtungen zu berichtigen.
Meine Leser können daher von der Zuverläſsigkeit derſelben um
ſo gewisser seyn, da ich genug im Stande geweſsen bin, mich zu
überzeugen, daß die blos auf theoretiſche Vermuthungen gegründeten
Lehrſäße bey der Anwendung oft eben ſo unsicher ſind, als im ent-
gegengesettten Falle, der in älteren Zeiten faſt nur allein üblich ge-
wesene mechaniſch- practiſche Forſtbetrieb oft ſehr nachtheilige Folgen
hatte. So wie nun die gehörige Verbindung der theoretiſchen
Kenntnisse mit den practiſchen Erfahrungen nur allein die richtige
und zuverlässige Anweiſung zu unſern Unternehmungen in dieſem
Fache angeben kann: ſo können auch nur ſolche Forſtſchriften ihren
zweckmäßigen Nutzen bewirken, welche aus diesem Geſichtspuncte
entworfen ſind, der hoffentlich in dielem Werke nicht verfehlt seyn wird.
Um