Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
   
   
    
   
    
   
    
    
   
    
   
  
    
  
   
   
      
107 
unfruchtbaren Theile beſtimmt ihre größere oder geringere Güte fur das Wachs- 
ſen der Bäume. Da nun aus diesen Erdarten unzählbare Miſchungen von 
Erden entſtanden ſind, deren Einfluß auf die Vegetation noch durch die Lage 
des Grundes und Bodens und sonſtige Nebenumſtände unendlich verſchieden iſt, 
und auch nicht alle Baumarten in demſelben Boden gleich gur wachsen, sondern 
verſchiedene derſelben zu ihrem beſſern Gedeihen ihren eigenen Grund und 
Boden und eigene Gegenden verlangen: so läßt ſich davon im Allgemeinen 
nicht viel Beſtimmtes sagen; ich will daher, ohne mich an eine ſyſtematiſche 
Ordnung zu binden, nur einige hieher gehörige Gegenſtände ausheben, und 
dieſe mit einigen auf unser Vaterland paſſenden Bemerkungen zu erläutern 
ſuchen. 
. 166. 
Von uu. Gegend. 
Die Forſten, welche in einer flachen Gegend liegen, in der die große 
Ebene mit nur niedrigen Hügeln abwechſselt, heiſſen auch Landforſten, zum 
Unterschied der Gebirgsforſten. Man findet darin die mehrſten Abwechſes 
lungen von Grund und Boden; als naſſe Öerter, Moräſte, Heyden, ſandigte 
Gegenden, Flugſand und Erdarten nach allen Miſchungen. 
Unter die Vorzüge der Landforſten vor den Gebirgsforſten gehört, daß 
in jenen einige Baumarten und die meiſten Strauchhölzer beſonders gut wachs 
ſenz doch kömmt es hierbey ſehr auf den Grund anz auch ſchaden in den 
flachen Gegenden, wegen der daſelbſt gemäßigtern Witterung, die böſen Nebel 
und die davon. entſicehenden Rauhreife den Bäumen nicht ſo ſehr, als auf den 
Gebirgen, wiewohl dieſer Vorzug durch Zufälle oft zum Nachtheil ausartet: 
denn eben deswegen, weil die Witterung daſelbſt weniger kalt und rauh iſt, 
treiben die Bäume ehender, und leiden daher sehr oft von einem späten Frühs 
lingsfroſte den größten Schaden, wie man denn auch in den flachen Gegenden 
viel ſeltener Maſt findet, als in den bergigten. Die Käfer, Raupen und der- 
gleichen Inſsecten ſind auch deswegen dort häufiger. Der böſe Winter von 
1788 in 1789. der nur in den flachen Landesgegenden unſere Obſtgärten und 
Pflanzungen verheerte, wird uns davon noch lange Zeit eine traurige Erinne- 
rung seyn, und zum Beweise dienen, daß man manche ſonſt zärtliche Baumart 
leichter auf niedrigen Gebirgen, als auf dem flachen Lande ziehen kann. 
O 2 §. 167. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Ie . V L L M U [ 1 U '. M 
Ä. N z;
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.