1 1 3
züge. So geben sie auch oft eine reiche Erndte an Schilf und Rohr; das Wild
liebt ſie beſonders im Sommer, und in vielen Fällen würde man zum Schaden
handeln, wenn man ſolche Brüche entwässern wollte. Mehreres, was die
forſtwiſſenſchaftliche Behandlung derselben betrifft, wird an den gehörigen Or-
ten vorkommen. j
§. 1776.
Von farblich Gegenden.
In großen Ebenen machen gewöhnlich die Heidegegenden den größten Theil
aus, und der Grund und Boden in denselben beſteht aus mehr oder weniger
mit Lehm und pflanzenartigen Erden gemiſchten Sande.
Man pflegt daſelbſt nach dieſer Miſchung den Erdboden abzutheilen
a) in bloßen Sandboden, deſſen Beſtandtheile faſt ganz ſandigt und
großentheils grobkörnigter Sand ſind;
b) in gemiſchten Sand, welcher mit andern Erdarten mehr oder weniger
vermiſcht iſt; |
c) in Moorerde, deren Beſtandtheile zwar mit Sand gemiſcht ſind, mei-
stens aber aus moorigter Pflanzenerde beſtehen. Der bloße Sand heißt als-
dann Flugſand, wenn derſelbe so wenig mit feinern Verbindungstheilen versetzt
iſt, daß deſſen Oberſläche auch bey mäßig dürrem Wetter oft auf mehrere Fuß
tief ganz austrocknet, und dann vom Winde hin und her getrieben werden kann.
Stehender Sand aber, deſſen Oberfläche entweder aus der ihm eigenen oder zus
fälligen mehrern Verbindung vom Winde nicht getrieben werden kann. Zu eis
ner zufällig mehrern Verbindung des Sandes gehöret ſowohl die natürliche, als
die durch Kunſt hervorgebrachte Verraſung und ſonſtige dafür angewandte Mit-
tel. Der eigentliche Flugſand, oder die Sandſchollen, wie er in dergleichen
Gegenden genannt wird, beſteht ohne dieſe Verbindung oder Feſtigkeir der Obers
fläche, und gehört unter den undankbarſten Grund und Boden, indem im natür-
lichen Zuſtande auf demſelben nicht allein gar nichts wächſt, und die Cultur deſ--
selben, da der Wind die Oberfläche beſtändig umwühlet, ſehr beſchwerlich iſt,
sondern auch, weil sogar von demſelben oft die daran nahe liegenden fruchcbarern
Felder mit ähnlichem Sande überdeckt und verödet werden.
In hiesigen Fürſtlichen Ländern haben wir diesen böſen Grund nicht, denn
einige wenige hin und wieder entblößte Sandflecke ſind ſelbſt nicht von der
schlimmsten Art und ganz unbedeutend, wie zum Beyſpiel der im Fürſtenthum
(Erſter Theil) P Blan-