crete ah
S echſter Abſchnit.
V o n. d e r € i ch e.
§. 905-
Da die Eiche, ihrer vorzüglichſten Eigenschaften und ihres ausgedehnten
- Nutzens wegen, vor allen Europäiſchen Holzarten ſich ſo sehr auszeichnet, und
deswegen in dem forſtmäßigen Betriebe die größte Aufmerksamkeit verdient:
ſo ſoll ihr auch in dieſem Buche der erſte Plat mit deſto größerm Rechte
gewidmet werden, und weil davon auch ſehr vieles zu sagen seyn wird, was in
der Folge dieser Beſchreibungen auf die übrigen Holzarten anwendbar iſt:
ſo ſoll in ſolchem Falle jedesmal darauf zurückgewieſen werden, um unnös
thige Wiederholungen zu vermeiden.
Meiner Abſicht bey diesem Buche gemäß werde ich mich nicht beeis
fern, alles zu erſchöpfen, was sich von der Eiche Gelehrtes ausfinden und
ſagen läßt, sondern ich will nur das anzuführen und zu erläutern ſuchen,
was für den praktiſchen Forſtbetrieb der Eiche vorzüglich in den hieſigen
Fürſtlichen Ländern und in den angrenzenden Gegenden nützlich seyn kann.
Ich will mich daher eben so wenig auf eine ausführliche Beschreibung der
ausländiſchen Eichenarten einlaſſen, als diese nur für den Forſtmann bes
stimmte Abhandlung mit mikrologiſch - theoretischen Bemerkungen ausſchmük-
ken. – Ich werde nicht, wie einer unserer besten Schriftſteller, die ſich
nur zu oft widerſprechende Weisheit von vierhundert der berühmtesten Ferſt-
männer dazu auffordern, sondern mich begnügen, gründliche Beobachtungen
anzuführen, wenn es, um für dieſen oder jenen Gegenstand mehreres Zu-
trauen zu gewinnen, nüßlich seyn kann.
Gegenwärtige Abhandlung soll sich alſo nur auf die in den hieſigen
Gegenden mit Nutzen forſtmäßig zu cultivirenden einheimischen Eichenarten
einschränken, indem die übrigen fremden Eichenarten bis jetzt doch nur als
ausländiſche Holzarten in den Luſtwäldern, und in den ſo genannten Engli-
ſchen Gärten gezogen werden, und diejenigen meiner Leſer, welche davon
S 2 nâ-