Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
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die aus einem alten Stamme neben einem abgehauenen Aſte hervorſproſſen, 
auch aus dem reichen Stammausſchlage eines in dieſer Abſicht zur rechten Zeit 
betrugen Baums. Diese Eigenſchaft iſt dem Forſtmann vorzüglich wichtig 
zu bemerken. 
§. 23zr. | 
In keinem andern einheimiſchen Holze zeichnet sich der Splint so deutlich 
aus, als im Eichenholze. Es iſt dieſes eigentlich noch unreife Holz viel weiſſer 
an Farbe, als das reife feſte Holz, Die Saft- und Luftröhren ſind darin viel 
offener und dicker; es iſt auch weicher und ſprösde. So wie der Grund und 
Boden und die Lage des Standorts der Eichen ſehr viel auf die mehrere 
oder wenigere Härte des Holzes wirkt, ſo hängt auch hiervon die größere oder 
geringere Feſtigkeit des Splints ab. Doch wird man hierbey bemerken, daß 
je feſter die Eichen im Holze ſind, ſie auch deſto mehr Splint oder mehr Jahrsringe 
im Splint haben; so wird man oft Sommereichen von ſiebenzig bis achtzig Jah- 
ren finden, die sechszehn und mehrere Jahrsringe Splint haben, und Winters 
eichen habe ich von den Jahren gesehen, die noch breitern Splint und oft über 
zwanzig Jahrsringe darin hatten. Dahingegen finden ſich auch auf andern 
Orten Eichen, welche nur ſleben bis zehn Jahrsringe Splint haben. UAeltere 
Bäume von ohngefähr zweyhundertjährigem Alter Haben weniger Splint, als 
achtzig bis hundertjährige, vermuthlich weil ſie alsdann ſchon nicht mehr so 
ſtark wachſen und ihre neuern Jahrsringe von ihrer Entſtehung an weni- 
ger wäſſerigt ſind, wie man ſolches auch an den Früchten alter Bäume 
bemerken kann. 
§. 2,32. 
Obſchon es nun wohl ſehr wahrſcheinlich iſt, daß das Splintholz noch 
nicht die nöthige Reife erhalten habe, und sich deswegen ſo sehr von dem 
reifen, feſten Holze unterſcheide, ſo iſt doch hierbey ſehr auffallend, daß 
man in diesem Splintholze keine eigentliche Gradationen von Härte und 
Reife wahrnimmt, nämlich, daß man darin nicht deutlicher ſieht, wie daſs 
ſelbe von Jahr zu Jahr reifer geworden ſey, ſo daß die ältern Splint- 
jahrringe härter wie die jüngern, und jene beynahe die Härte des reifen 
- Holzes zu haben ſcheinen, ſondern die sämmtlichen Jahrsringe des Splin- 
tes ſcheinen eine faſt gleiche Härte zu haben, und unrerſcheiden ſich ſowohl 
hierin, als in der Farbe von dei reifen Holze sehr genau und ſcharf. Man 
hat gegründete Urſache zu glauben, daß, ſo wie ſich zwiſchen Splint vnd 
      
   
    
   
    
    
      
    
    
    
	        
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