Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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den nachherigen Stichen einer Art Schlupfwespen, die darin ihre Eyer ablegen, 
entſtehen, deren Brut darin reiche Nahrung findet, und die übrigen Maden ver- 
zehrt. An einigen immer grünen Eichenarten in den wärmern Ländern erhalten 
dieſe ſämmtlichen Arten von Gallen eine weit größere Härte und eine gewiſſe Art 
Reife, die den in hieſigen Gegenden gewachsenen Gallen fehl. Die Materia- 
liſten laſſen daher die fremden Galläpfel kommen, von denen die Türkiſchen aus 
den Gegenden von Swirna die beſten ſind, und nur ſelten werden die einheimis- 
ſchen benutzt, welche beym Trocknen auch sehr zuſammenſchrumpfen , und bald 
mit den Blättern verfaulen. 
§. 261. 
Zur Kenntniß der Widerwärtigkeiten der Eiche, deren nähere Beſtimmung 
auf irgend einigen forſtmäßigen Nutzen Beziehung hat, gehört vorzüglich die 
Bekanntſchaft mit den Inſsecten, aus deren im Frühjahr vorhandener größern 
oder geringern Menge der Forſtmann die Hoffnung der das Jahr zu erwarten- 
den Maſt und Beſaamung, nebſt andern dabey in Erwägung zu ziehenden Um- 
ständen mit berechnet; von dieſen aber ſoll in dem ÿ. 366. von der Maſt, das 
Nöthige vorkommen. 
Auch gehören hieher die Wirkungen des Froſtes und die daraus entſtande- 
nen nachtheiligen Folgen, ſo wohl bey jungen Loden, als bey alten Stämmen; 
aber auch hiervon wird künftig noch oft die Rede ſeyn. Also mit Zurückweiſung 
auf das, was davon bereits von den Bäumen überhaupt gesagt iſt, und noch 
gesagt werden wird, davon nur folgendes: 
Wie der Froſt eigentlich auf die Gewächſe wirke, iſt noch immer, wie ſo 
manches andere Ding in dem Fache räthſelhaft; am wahrſcheinlichſten iſt die 
Vermuthung, daß durch das Frieren des in den Gewächſen befindlichen Safts 
eine zu ſtarke Ausdehnung und Zerreißung der Gefäße vorgeht; hieraus laſſen 
ſich die bey den Eichen vom Froſte verurſachten Erſcheinungen auch am beſten 
erklären, besonders die weißlichten, röthlichten, auch ſchwärzlichten Streifen 
und Flecken, welche man häufig in den alten Eichen, vornehmlich in den Ge- 
birgsforſten, findet. 
Auch die Eisklüfte oder Froſtborſten ſind die Folgen eines, entweder beſon- 
ders ſtarken, oder unter nachtheiligen Umſtänden eingetretenen, Froſtes, bey 
welchem der Stamm der Bäume, und vorzüglich der Eichen, oft mit einem 
ſtar- 
     
     
    
     
    
     
        
      
	        
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