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auf verſchiedene Bequemlichkeiten für die künftig von da aus zu beſorgenden
Pflanzungen mit gegründeter Vermuthung erwarten kann.
Der Grund und Boden muß in einem Eichelkampe von ſolcher Beſchafs
fenheit ſeyn, daß die darin aus dem Saamen gezogenen Eichenloden in gehöri-
ger Geschwindigkeit aufwachsen, und gute, zum Verpflanzen ſchickliche Wurs
zeln ſchlagen können; wenn es also auf einem dazu beſtimmten Orte. noch an
hinlänglicher Fruchtbarkeit des Bodens fehlen, oder wenn man für gut finden
sollte, ſolche zu vermehren: so kann man nach den Umſtänden dazu die ge-
wöhnlichen Düngungsmittel anwenden; ſehr kurzer alter Strohmiſt, oder, noch
beſſer, der in einigen Holzgegenden vorfallende Laubmiſt iſt dazu ſehr gut, doch
muß eine ſolche Düngung einige Jahre vor der Beſaamung vorgenommen wer-
den, weil die im Miſte ſich erzeugenden Würme den jungen Pflanzen nachtheis
lig ſind; indessen iſt eine solche Düngung nur in äußerſt unfruchtbarem Boden
anzurathen, auf welchem ſonſt die Stämmchen auf zu lange Zeit schwach blei-
ben würden. Da man nun die Eichelkämpe besonders auf ſolchen Orten anzu-
legen pflegt, wo die künftige Pflanzung daraus geschehen soll, und wo bey der
Anlegung gewöhnlich das Hornvieh geweidet wird : ſo sucht man dazu auch wohl
einen solchen Plat aus, auf welchem das Vieh des Mittags die Ruhe- oder
Milchſtelle mehrere Jahre her gehalcen hat, die man deswegen Kuhläger oder
Kuhſtellen zu nennen pflegt; oder man weiſet den Hirten eine zum Eichelkampe
beſtimmte Stelle einige Jahre vorher dazu an, und benußet dieſes für die Eis
chelkämpe und vorzüglich für die Pflanzſchulen fruchtbare Düngungsmittel mit
ſehr geringer Mühe und ohne Koſten.
Vor allem aber, und besonders an Orten, auf welchen ſtarker Grasraſen
ſteht, iſt es nothwendig, daß der Boden einige Jahre vorher durch Umgraben
urbar gemacht werde; man pflegt deswegen die zu den künftigen Pflanzſchulen
beſtimmten Plätze den Holzhauern und dergleichen Leuten mit der Bedingung
auf einige Jahre zu Gartenlande anzuweisen, daß ſte ſolche umackern, nach den
Umſtänden düngen, und dann wieder zur Forſtbenutzung liegen laſſen müſſen ;
die Leute pflegen ein solches Anerbieten gewöhnlich gern anzunehmen, widrigen-
falls man ihnen auch noch wohl einige Groſchen für jede Ruthe zugeben mag.
In ſehr vielen Fällen aber iſt die gute Damm- und Lauberde, die besonders auf
vormals ſtark mit Laubholz beſtanden gewesenen Orten befindlich iſt, der beſte
natürliche Dünger, und würde es auch oft ſchädlich ſeyn, einen solchen Erdbo-
den mit zu vieler Fruchtbarkeit zum Nachtheil der darnach zu ſtark und weichlich
wachsenden Loden, zu verderben. Es kommt also auch hierbey auf die Erfahs
rung