Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

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rung und Beurtheilung an, von welcher überhaupt so vieles bey allen ökonomi- 
ſchen Unternehmungen abhängt, nur muß ich hierbey nochmals bemerken, daß 
man in jedem Falle ehender einen zu fruchtbaren, als zu magern Boden für alle 
Pflanzſchulen wählen müſſe, und daß die alte Förſterſage: man müſſe die Pflänz- 
linge auf magerm Boden ziehen, um ſte hernach in beſſere Erde verpflanzen 
zu können, aus theoretiſchen Gründen und aus praktischen Erfahrungen falſch 
ſey , weil ein, bey der gehörigen Fruchtbarkeit aufgewachſener, Heiſter das 
Verpflanzen, auch ſelbſt in einem ſchlechtern Boden , ehender verträgt, als ein 
kümmerlich erzogener, vermaſerter älterer Stamm ; wovon unten mehreres vors 
kommen wird. 
§. z1k. 
Die Fruchtbarkeit des Bodens braucht sich in einem Eichelkampe nur auf 
eine Tiefe von hôchſtens anderthalb Fuß zu erſtrecken, und es iſt beſſer, wenn 
die tiefere Erdlage unfruchtbar, hart, oder wohl gar ſteinigt iſt, weil alsdann 
die Pflänzlinge ihre Wurzeln mehr in der obern guten Erdlage ausdehnen, keine 
große Pfahl- und tiefgehende, sondern mehr kleine Wurzeln bilden. Diejenio 
gen handeln daher sehr unrecht, welche einen zur Baumſchule beſtimmten 
Plaßtz sehr tief umgraben oder, wie es heißt, rojolen laſſen. 
§. Z132. 
Bey der Auswahl eines Platzes zum Eichelkampe kommt es auſſer dem 
noch auf verschiedene mitwirkende Nebendinge an, auf welche man besonders in 
den gebirgigten Gegenden genau zu achten hat. Dahin gehört die, gewiſsers 
maßen für das bessere Wachſen vortheilhafte, für das leichtere Verfrieren der 
jungen Loden aber zugleich gefährliche, Lage nach der Morgen- und Mittags- 
ſeite der Gebirge, wovon bereits oben mehreres gesagt worden iſe. Da nun 
auch in den Gründen die jungen Loden oft ehender vom Froſte zu leiden pflegen, 
als auf den, gegen den kalten Windzug in etwas beschützen, Abhängen der nie- 
dern Vorgebirge : ſo muß man diese in einer Lage nach der Abendseite hin zu 
dergleichen Anlagen vorziehen, und übrigens dabey das Schädliche und Vor- 
theilhafte zuvor in Ueberlegung nehmen. Von verunglückten Eichelkämpen auf 
den Mittags- und Morgenſeiten der Gebirge giebt es im Weserdiſtricte und am 
Harze mehrere Beyſpiele. 
In den Jahren, in welchen es viele Mäuſe giebt, pflegen ſich dieſe 
im Herbſt gern in die Holzungen, der darin gefallenen Maſt wegen, 
zu ziehen; es ſind deswegen die nahe am Felde angelegten Eichelklämpe 
(Erſter Theil) C c ihren 
    
     
     
   
   
    
    
    
     
    
  
   
     
  
  
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