Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
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Hovoits Cor viel Srrgrcanzie Stämme, die man in allem Betracht als wahre 
Muſterſtücke eines ſchönen Pflanzheiſters aufſtellen kann. Ich wünſchte, 
den Herrn Geheimen Forſtrath von Burgsdorf sowohl, wie alle diejenigen, 
die ihm nachbeten, im Sollinge herumführen zu können, um ſie von dem 
Gegentheile ihres Salzes in dieſem Puncte überzeugen zu können. Die 
aus solchen starken Wurzeltrieben geschwind aufgewachſenen Stämme has 
ben ein sehr offenes weites Röhrengewebe, und chicken ſich daher zum Ver- 
pflanzen um so mehr, da ſich ihr Holz, während, daß in den erſten Jahren 
nach dem zweyten Verpflanzen die Vegetation in etwas gehemmt wird, 
weniger vermasert, als iu ſolchen Stämmen, welche ſchon an ſich, ihres 
langſamen Wachſens wegen , ein enges verholztes Röhrengewebe haben. 
Die von einigen hiergegen gemachte Einwendung , daß aus einem Heiſter, 
dem in seiner erſten Jugend einmal sein Hauptſtamm genommen ey, 
fein großer Baum wachſen könne, und die hierbey von ihnen angeführten 
Bedenklichkeiten über die durch das Abſchneiden verurſachte Verwundung, 
welche ganz und gar auswächſt, werden durch die practiſche Erfahrung ges- 
nugſsam widerlegt; und schwerlich würde man wohl einen alten Eichbaum 
finden, der in seinem Leben nicht einmal seinen Hauptſtamm durch irgend 
eine Beſchädigung, durch Froſt, durchs Abfreſſen von Vieh u. ſ.w. in ſeiner 
Jugend verloren hätte. 
Ich kann daher diese Behandlungsart, um gute, ſchöne Pflanzheiſter 
zu erziehen, einem jeden mit der größeſten Zuverläſſigkeit empfehlen, beſon- 
. ders zu ſolchen Pflanzungen, zu welchen man gern große ſtarke Stämme 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
zu nehmen wünſcht. 
| §. - $22. 
Sowohl natürliche, als zufällige Beſchädigungen können die jungen 
Stämme in den Eichelkämpen und Pflanzſchulen entweder ganz oder auch nur 
in ſo weit verderben, daß daraus, wenn ſie ohne Beyhülfe ſich ſelbſt überlassen 
bleiben, keine ſchhne Stämme wachsen können; hierhin gehört das Verfrieren 
der jungen Loden, oder auch wohl gar der ganzen Stämme, das Abfreſsen der 
Wurzeln von Mäuſen und deren Nagen an den Stämmen, gewöhnlich über 
dem Schnee, das Verbeiſſen vom Wilde und vom Viehe, welches oft zur 
Ungebühr in die Befriedigungen einbricht, ſo auch ſtarke Beſchädigungen der 
jungen Loden durch Inſseeten und Mehlthau, und mehrere dergleichen. Die 
jungen Stämme pflegen nach den Umſtänden dann gewöhnlich mehrere junge, 
geringe und ſchwache Reiser wieder auszutreiben, wobey es auf eine gute Beurs 
theilung ankömmt, ob man in folgenden Frühjahren durch Abſchneiden der un- 
nüßen 
  
 
	        
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