Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
  
    
     
    
     
    
    
    
   
     
    
    
     
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und bey dergleichen Gelegenheiten nicht, wie es sonſt gewöhnlich zu geſches 
hen pflegt, immer die krummen und ungleich beaſteten Bäume ohne Unter- 
ſchied wegnehme, ſondern solche alsdann vorzüglich ſchone, wenn daraus we- 
gen des gebogenen Stamms oder der ſchicklichen großen Aeſte oder Gabeln, 
dermaleinſt gutes Schiffholz zu hoffen ſeyn möchte. 
In den hieſigen Fürſtlichen Landen, muß hierauf in den Weſer - Ober- 
forſtdiſtrikten vorzüglich geachtet werden, weil daſelbſt das Schiffholz, wes 
gen der Flößung auf der Weſer , ſehr geſucht und theuer bezahlt wird. 
Die dortigen Forſtbediente müſſen ſich alſo mit dergleichen Holzſorten auch 
besonders bekannt machen. 
Die Erziehung der Eichen der dritten Claſſe zu Kohl- und Brennholz, 
fann man mit der von andern zu dieſen Behuf bestimmten Holzarten eins 
theilen in die Erziehung der Eichen aus dem Saamen , wohin auch in die- 
ſem Verſtande das Pflanzen der aus dem Saamen entſtandenen Loden gehört, 
und in die Erziehung aus dem Stamm- und Wurzelausſchlage, welche unter 
dem eigenen Namen der Eichenſtangenholzwirthſchaft begriffen iſt. In den 
hieſigen Fürſtlichen Landen ſind mir keine Orte bekannt, in welchen die Ei- 
chen aus Saamen und durch Pflanzen mit der eigentlichen Abſicht gezogen 
wären, daß ſie zu Brennholz benutzt werden ſollten, weil man hierzu brauch- 
barere Holzarten wählen, und die Eichen vortheilhafter vernuten kann. Das, 
was von Eichenholze hin und wieder zum Brennen und Verkohlen geſchlas 
gen wird, iſt von solchen Bäumen, welche beſchädigt, abſtändig , zu Nutzs 
holze untauglich waren, oder auch etwa andern beſſern Bäumen zum Scha- 
den, oder von dieſen unterdrückt ſtanden; das Verbrennen und Verkohlen 
iſt alſo dabey nur als ein Nebennutzen anzuſehen, auf welchen bey der Er- 
ziehung der Eichen keine besondere Rücksicht genommen ward. In dem 
Herzogthum Weſiphalen, gibt es mehrere Orte, wo die Eichen, ſo wie hier 
die Büchen, zu Brennholz aus dem Saamen gezogen werden. 
Auch die Ct ÄUrscknt G bey welcher die Stamm- und Wur- 
zelloden dreyßig bis vierzig Jahre alt und zur Kohlung abgetrieben werden, fins 
det bis jetzt in den hieſigen Fürſtlichen Forſten nur mit einzelnen Stämmen 
Statt, die zwiſchen den andern Holzarten ſtehen. Zwoöolf- bis funfzehnjähriges 
(Erſtér Theil) E e eis 
  
 
	        
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