Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
216 
eichen Waasholz findet man in einigen Privatforſten, auch mit anderm vers 
miſcht, oder ohne dieſes, nur auf Plätzen von ganz unbedeutender Größe. Hin 
und wieder ſtehen auch auf solchen Orten, auf welchen man der Hut und Weide wes 
gen die sogenannten Kopfhaynen zu ziehen pflegt, geköpfte Eichen; zu diesen 
sämmtlichen Arten von Brenn- und Kohlenholzwirthſchaft hat die Eiche. in 
mehrerm Betracht ſehr große Vorzüge vor vielen andern Holzarten, ſowohl 
in Betreff ihrer guten Feuerung und ihrer nicht ganz ſchlechten Kohle , als 
beſonders wegen ihres guten, der Fäulung ſehr widerſtehenden und sehr gut 
wieder ausſchlagenden Wurzelſtamms oder Friedels. Dabey treibt die Eiche 
sehr gute ſtarke Stammloden, und man hat den großen Vortheil, daß es 
dabey nicht so ganz genau, wie bey der Rothbüche oder Birke, darauf an- 
kommt, ob sie als Schlagholz ein Paar Jahre später gehauen werden ſollen, 
weil das Holz ſelbſt ſich alsdann weniger zum Schaden ſteht, wie es bey 
der Birke der Fall zu seyn pflegt, und weil der Stamm ſicherer, als der 
von der Rothbüche und von andern Holzarten, wieder ausſchläge, 
§. 340. 
Außer diesem kann man von der Eiche, als Schlagholz betrieben , ei- 
nen ſehr großen und täglich zunehmenden Nußzen gewinnen, durch die zum 
Gerben nöthige Borke, wovon nachher weiter. 
In einigen benachbarten Ländern hat man dieſe, aus einer Eichens 
ſchlagholzwirthschaft zu erwartenden Vorcheile ſeit einigen Jahren mehr eins 
gesehen, und in den Königl. Preußiſchen Ländern ſind über die allgemeine 
Einführung derselben einige besondere Befehle ergangen, deren Befolgung 
gewiß von großem Nutzen ſeyn wird. 
§. : 34x; 
Die Anlage zu einem eichen Stangenholze geſchieht auf die nämliche 
Art, wie bey. der Erziehung der Eichen überhaupt in Gehägen und Zuſchlä- 
gen, durch die natürliche und künſiliche Beſsaamung , wobey denn die dazu 
erfoderlichen Handgriffe und Culturmittel nach der Verſchiedenheit des Grun- 
des und Bodens und nach den dabey vorfallenden nachtheiligen und günſtis 
gen Umſtänden ebenfalls Statt finden. Dahin . gehört auch das Bepflanzen 
solcher Stellen, welche durch die Beſaamung nicht den gehörigen Holzbeſtand 
erhalten haben, wozu denn in dem Falle diejenigen Pflänzlinge gut genug 
ſind, welche ihres krummen und ſchlechten Stamms wegen zu den übrigen 
Pflan- 
  
    
     
    
     
    
    
    
    
   
    
    
  
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.