Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
  
  
  
  
   
   
2.4. 
vor den um ſie her zum Verbrennen abgehauenen und wiedergewachsenen 
Holzarten, und auch wohl die bis jetßt nur noch zu kurze Zeit her ge- 
führte beſſere Forſtwirthſchaft, seit welcher noch keine ſtarke Eichen gewachs 
ſen ſind, ſcheinen hiervon die Urſache zu seyn. 
Der allgemeine forſtwiſſenſchaftliche Grundſatz, daß eine jede Holzart für 
ſich, und nicht mit andern gemiſcht, gezogen werden ſoll, findet vorzüglich auch 
bey der Eiche Statt. Es erleichtert dieſes die erſte Erziehung derselben ſowohl, 
als die dabey nöthige Wartung und Achtsamkeit, so wie auch die Beſtimmung 
in Ansehung des für eine Gegend erforderlichen Vorraths. Der Feorſtbediente 
wird dadurch in den Stand geseßt, bey jeder Gelegenheit die nöthigen Bes 
dürfniſſe mit mehrerm Vortheile zu befriedigen, als wenn er einen geforderten 
Stamm erſt zwiſchen dem andern Holze in den weitläuftigen Dickigten aufsuchen 
muß: auch ſelbſt die Controlle wird genauer und beſtimmter, das Fällen, Bear- 
beiten und Abfahren der nöthigen Bäume iſt mit wenigern Schwierigkeiten 
und Beſchädigungen des umſtehenden Holzes verknüpft, wodurch oft der ſchönſte 
Eichbaum mitten im dicht mit andern Holzarten beſtandenen Orte zur Zeit, 
wenn er am vortheilhafteſten gebraucht werden könnte, unnüßz und ohne Werth iſt. 
Bey einer guten Eintheilung eines großen Forſtreviers, in welchem, wie 
es leider der gewöhnliche Fall iſt, oft mehrere Gemeinheiten und Interessenten 
mit der Hut berechtigt ſind, so daß denſelben ein gewiſſer Theil der ganzen 
Forſt dazu überlaſſen werden muß, kann man auch oft in Betracht der für die 
übrigen Holzarten zu machenden Zuſchläge mit vielem Vortheil die Einrichtung 
treffen, daß für die Eichen ſo viel, als es die Umſtände erlauben wollen, beſons 
dere Orte beſtimmt werden, die dann, wenn die Eichen darauf erſt einmal 
durch ihre hinlängliche Höhe gegen die Beſchädigungen des Viehes geſichert 
ſind, eine lange Reihe von Jahren behütet werden können, indem ſtch über- 
haupt die eichen Baumwirthschaft unter allen übrigen am bequemſten auf Hut- 
orten betreiben läßt, sowohl wegen der Pflanzung als der Benutzung. der be- 
ſtandenen Orte ſelbſt, weil die Eichen nicht, wie andere Baumarten, auf ein- 
mal, sondern nach und nach für die Bedürfniſſe zu Nutzholz abgehauen und 
die leeren Stellen darauf nachgepflanzt werden können, ſo, daß ein ſolcher Ort 
faſt allezeit hutbar bleiben und man dagegen andere Forſtorte ins Gehäge legen 
kann. 
Auch 
      
      
    
     
   
   
    
   
  
  
	        
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