Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
  
  
   
22.1 
durch das ſchönfie Stangenholz hauen will; wovon man im Blankenburs 
giſchen und in den untern Harzrevieren, auch am Hilſe bey der großen 
Stabholzhauung verwüſtende Beyſpiele genug gesehen hat. ! 
Wie inzwiſchen dieſem in etwas vorzukommen sey, wird unten bey 
der Beſchreibung des vortheilhaftern Stabholzhandels gezeigt werden. 
Die Beſchwerlichkeit, mit der man die zwiſchen dem Stangenholze 
ſtehenden Eichen nur ohngefähe alle vierzig Jahre ohne Nachtheil fäilen 
kann, iſt alsdann noch großer, wenn sie in solchen Büchen -Öertern ſtehen, 
welche auf Baumholz von hundert bis hundert und zwanzig Jahren getrie- 
ben werden; es iſt daher nicht rathſam, Eichen, aus denen Bäume der 
erſten Größe wachsen ſollen, zwiſchen den büchen Baumholze zu erziehen, 
ſo leicht man auch durch den besonders ſchönen, ſchlanken Wuchs derſelben 
auf einem für ſie und für die Büche gleich fruchtbaren Boden dazu vers 
führt wird. Denn manche alte Eiche, welche bey der jetzigen Hauungss 
periode, für sich allein betrachtet, noch vortheilhaft zuwächſt, würde bey der 
zweyten nach hundert zwanzig Jahren ſchon faul seyn, und dann ohnedies 
in vielen Fällen an den Büchen mehr, als. ihr doppelter Werth beträgt, 
verdumpft haben. 
Mit vielem Nutzen aber laſſen ſich in buchen Baumholzörtern Eichen 
der zweyten Stärke, nemlich solche 'ziehen, welche nian zu Windmühlen- 
flugeln, zu Balken und zu Scellmacherholze beſtimmt, weil diese, mit den 
Büchenloden zugleich eingeſäet, mit dieſen beynahe in gleicher Stärke auf- 
wachsen, und bey der erſten Nachhauung mit den alsdann unnützen Saa- 
menbäumen, alſo bey einem Alter ohngefähr von hundert und zwanzig 
Jahren gehauen werden können, ſo daß auf dem künftigen jungen Heye 
feine ältere Eichen ſtehen bleiben, als höchſtens nur solche, die bey vol- 
lem Zuwachſse eine so mäßige Höhe haben, daß ihnen nach der Abhauung 
der umherſtehenden Büchen die Windſtürme nicht ſchaden, wie man ders 
gleichen auf den lichten Plätzen zwischen den haubaren büchen Baumholze 
wohl hin und wieder findet. Viele ſchóne Baumholzörter, welche zunr 
Theil ihre Haubarkeit bis auf ein Drittheil erreicht haben, ſtehen ſo zum 
größten Nachtheil mit alten Eichen vermiſcht, die man ohne sie zu benuzs- 
zen, ihrem Verderben überlaſſen muß. HBeyſpiele hiervon ſind in den beyden 
Weſserdiſtricten, auch am Dorm und Elte im Schöningſchen Reviere zu 
ſehen, worin mancher alter hohler Stamm zehnmal mehr geſchadet hat, 
als 
  
    
    
    
    
    
   
    
    
   
   
  
    
   
   
    
  
  
  
	        
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