233
€ Z723-
Von der Benutzung der U zu Feuerholze und Kohlen.
Sowohl das zum Feuerholze abſichtlich gezogene eichen Waaſen - unÿ
Stangenholz, als der Abfall von den zu verſchiedenen Bedürfnissen vernußzs
ten Eichen, und auch solche Bäume, welche, weil ſie fehlerhaft ſind, nicht
zu Nutzholz dienen können, werden zum Verbrennen und zum Verkohlen vers
braucht.
Das Eichenholz hat zwar zur Feurung nicht die Güte des von Büs
chen, Haynbüchen, und einigen andern harten Holzarten; doch iſt es dazu
beſſer als man aus einem einmal dagegen angenommenen Vorurtheile in
den hieſigen Gegenden dafür hält, nach welchem der Saß gilt, daß anderts
halb bis zwey Malter Eichen für ein Malter Büchen gerechnet werden.
Bey dem knorrigten größtentheils rothfaulen Holze von alten hohlen
Eichen mit dicker Borke, oder auch bey dem Abfalle von großen Eichen,
mag dieses Verhältniß oft nicht unrichtig ſeyn, besonders, wenn solches Holz
gegen gutes gerades Büchenholz in Maltern gemessen wird, worin das Eis
chenholz seiner zackigten Krümmen wegen auch gewöhnlich nicht dicht gelegt
werden kann , und worin die trockene Borke, die ſehr wenig Brennbares
enthält, auch einen großen Platz einnimmt.
Das dichte und feſte eichen Stucken- und Stammholz aber, so wie
das Waaſen- und vierzigjährige Stangenholz, giebt eine sehr gute und dem
ſchlechten Büchenholze gleichkommende Feurung und Hite, es brennt nur
nicht ſo hell, entzündet ſich langsamer , und die Kohlen erlöſchen geſchwins
der; es erfordert daher einen etwas ſtärkern Luftzug, als andere ſchneller
brennende Holzarten. Das feſte, gute, besonders das junge Eichenholz hat
daher bey solchen Feuerungen, bey welchen es auf eine langſame anhaltende
Hitze ankömmt, als beym Brannteweinbrennen, und bey dergleichen, merks
liche Vorzüge.
Beym Glasmachen, zum Porcellainfeuer, in den Töpfereyen und beym
Ziegelbrennen aber, ſo wie in ſolchen Feuerarbeiten, wozu eine ſchnellbrens
nende leichte Flamme erfordert wird , iſt das Eichenholz faſt unter allen
das ſchlechteſte.
'§. 374.