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§. 377.
Von der Benutzung der Eiche zu den verſchiedenen Bedürfniſſen
als Nutzholz.
Da keine Holzart von so vielfältigem Nutzen, wie die Eiche, iſt: so würde
dieser Abſchnitt zu weitläuftig werden müſſen, wenn darin alle Bedürfnisse, wels
che durch die Eichen am beſten befriedigt werden können, auch nur regiſtermäßig
aufgeführt werden ſollten.
Der Leser wird ſich daher begnügen, Hier nur die Hauptklaſſen derselben,
und darüber nur ſolche Bemerkungen zu finden, die im Allgemeinen auch auf
die übrigen, nicht benannten, Stücke anwendbar ſind.
§. 378.
Man kann die Bedürfniſſe des Eichennutzholzes nach mehrern Hinſichten
eintheilen: in die einheimiſchen und ausländiſchen Bedürfniſſe, zu welchen lets
tern der beträchtliche Handel mit Schiff. und Stabholz gehört; auch nach der
Größe und Stärke des Holzes, am bequemſten, in die geringern, mittlern,
und ſtärkſten Claſſen, und zur erſten die Holzſorten rechnen, welche, zum Bey-
ſpiel, zu den größern Faßreifen, zu Stell- oder Rademacherholze, zu Sparren
und Balken, zu Riegel., Ständer- und Schwellholze für die kleinen Häuſer
der Unterthanen, zu Röhren, Psählen, zu den kleinern Brücken, zu Krumhdöls
zern für die Kähne und Nachen, zu Paliſaden, und zu mehrern dergleichen
Zwecken gebraucht werden, zu welchen die Bäume entweder in kleinere Stücke
geſpalten werden müſſen, oder als einſtämmiges Holz, wo die Dicke des Stamms
nur ein Stück giebt, benußt werden. Zur mittlern Claſſe gehören die größern
Bäume, zu deren Benutzung entweder ſchon eine mehrere Stärke, oder Stamm-
länge, oder eine sſonſtige besondere Eigenſchaft erfordert wird, oder aus deren
: Stammdicke mehrere ſtärkere Stücke geſchnitten werden können; als die Holzſor-
ten ſind, welche außer den größeſten zur dritten Claſſe gehörigen Sorten, zu
Wind- und Waſſermühlen, zu Hütten- und Hammerwerken, zu den größern
Brücken und Schiffen, zu Ständern, Schwellen, und andern Zimmerholze für
die größern Gebäude, zu Bohlen und Dielen, für die Schreiner, zu den ver-
ſchiednen Sorten von Stabholze für die Faßbinder, und dergleichen, gebraucht
werden.
Zur dritten und ſtärkſten Claſſe kann man aber ſolche Stücke zählen, wel-
che wegen ihrer vorzüglichen Stärke, Linge, Geſtalt und mehrern Vollkommen-
heit