Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
   
    
    
   
    
   
   
    
   
   
   
    
   
    
    
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heit nur aus ſelchen Bäumen zu erhalten ſind, die sich wegen dieſer ſeltenen Eis- 
genschaften besonders auszeichnen, und oft ſelbſt in den mit haubaren Eichen 
gut beſtandenen Forſten nur in geringer Anzahl gefunden und als Seltenheiten 
angeſehen werden können, als die Kiel- und sonſtigen ſtärkern Stücke zu den 
größern Kriegsſchiſffen, die Wellen und Schloßbäume der größern Waſſermühs 
len, die: Trôge, in die Oel- und Papiermühlen, die großen Hammerwellen, Ham- 
merſäulen, Hammerdrahmen, und mehrere beym Hüttenwesen und beym Waſs 
ſerbau erforderliche ſtarke Stücke, 
Für die Beſtimmung, zu welchem Behuf dieser oder jener Baum am bes 
ſten, sowohl in Rückſicht auf den gegenwärtigen Fall, als bey einer etwa künfs 
tig vortheilhaftern Gelegenheit benußt werden könne , wird sowohl die Kenntniß 
des Bedüùrfniſſes ſelbſt, als auch eine richtige Beurtheilung des ſtehenden Baums 
erfordert, mit welchem daſſelbe befriedigt werden ſol. Es muß daher ein Forſts 
mann von beyden gehörig unterrichtet ſenn, wenn er seinem Dienſte mit dem er- 
forderlichen Nutzen vorſtehen, und den Zimmerleuten, Holzhändlern und ders 
gleichen Leuten nicht blind folgen will, welche nur immer für das Gegenwärtige 
das Beſte, und zu ihrer Arbeit Bequemſte nehmen, und ſich wenig um die Zus- 
kunft oder um eine andere vortheilhaftere Benutzung diees Baums bekümmern. 
Hierzu gehört vorzüglich die Fähigkeit, einen noch ſtehenden Baum in der 
Dicke und Höhe bequem und zuverläsſig zu meſſen , zu überlegen, wie derſelbe 
einzutheilen ſeyn möchte, wenn daraus das Beſtimmte erfolgen soll; und in Be- 
treff des feſten, geradegängigen Holzes, der vortheilhaften und ſchädlichen Aeſte, 
der dem Anſcheine nach darin verſteckten Fehler und Mängel u. ſ. w. richtig zu 
urtheilen, ob derſelbe die erforderlichen Eigenſchaften habe. 
§. 380. 
Die erſten beyden Punctke der hierzu nöthigen Förſterkenntniſſe gehös 
ren zur Forſtſtereometrie, oder Meßkunſt der Körper, und die Anleitungen dazu 
ſind genugſam bekannt. Auch hat der Fürſtl. Heſſiſche Forſtmeiſter von Kreg- 
ting in seinen zu Gießen 1788 gedruckten mathematiſchen Beyträgen für die 
Messung der Bäume ein ſehr bequemes und wohlfeiles Inſtrument angegeben, 
welches in solchen Fällen, wo es bey Bäumen von ſeltner Größe auf eine genauere 
Beſtimmung der Stammlänge und obern Dicke ankömmt, sehr nüßtzlich gebrauche 
werden kann. 
Sonſt 
  
 
	        
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