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seyn, um dieſe ungeheuern Vorräthe von den ſeltenſten Holzsorken in den vors
treffllichſten Eigenschaften zu liefern. Erſt da lernt man die Eichen in ihren
Vollkommenheiten kennen, und sieht, was die menſchliche Betriebſamkeit vers
mag , und wie alle Hinderniſſe bey der Anſchaffung aller Dinge überwunden
werden, wenn es nur Gewinn und Belohnung giebt. Die unermeßlichen Wal-
dungen in Amerika, in welchen noch keine Axt gebraucht iſt, liefern hierzu einen
großen Theil; und Bäume, welche wegen ihrer Größe auf dem Lande, auch auf
eine geringe Entfernung, kaum fortzuſchaffen ſind, werden auf tauſend und
mehrere Meilen weit mit entsetzlichen Koſten von dorther gebracht.
Auch aus Deutſchland wird jährlich eine sehr große Menge Eichenholz zum
Seewesen ausgefahren, besonders aus dem ſudlichen Theile, welcher mit dem
Rhein durch ſchiffbare Flüſſe, in näherer Verbindung ſteht. Jährlich gehen
auf dieſen mehrere große Holzflößen, welche kleinen ſchwimmenden Inſeln gleis
chen, und deren Werth gewöhnlich auf zweymal hunderttauſend Gulden geschätzt
wird, nach Holland.
Auf der Elbe iſt dieser Handel ſchon bey weitem so beträchtlich nicht; und
was wir gewöhnlich von Holzflößen auf der Weſer ſehen, das kann uns von den
übrigen kaum einen schwachen Begriff geben, indem damit nur ein Theil von
den Bedürfnissen der Bremer Marine befriedigt werden kann, es beſteht daher
der Holzhandel auf der Weser auch nur größtentheils aus den geringſten Sors
ten Schiffholz.
Indeſſen ſind die Preiſe der größern Sorten Schiſfholz bereits ſo hoch ges
ſtiegen, daß die Holzhändler ſie bis in unsere hieſigen Landesforſten aufsuchen
und für die ſeltenen Sorten keine Tranſportkoſten bis an die Weser, oder auch
bis an die Elbe, ſcheuen. Es iſt während des letzten Seekriegs zwiſchen einem
Theil von Amerika, England und Frankreich, auch eine ſehr große Menge
Schiffholz der größern Stärke aus dem Sollingsrevier für die Englischen
Schiffe, und gleich nach demselben eben so viel zu dem neuen Franzöſiſchen
Seehafenbau zu Cherbourg verarbeitet und abgeflößt worden. Daher iſt .
es auch in diesen Fürſtlichen Ländern, und beſonders im Weſerdiſtrict für den
Forſtbeſiter und Forſtbedienten immer eine ſehr nützliche Kenntniß, von den
im Walde ſtehenden Eichen solche aussuchen zu können, welche ſich zu die-
ſem oder jenem ſeltnen Stücke Schiffholz ſchicken möchten, da man dergleis
chen Bäume, die ſich oft ihrer Krümmen wegen zum andern Gebrauche oh-
nedies weniger ſchicken, dazu sehr vortheilhaft verkaufen kann.
(Erſter Theil) J i Weil
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