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Benennung der Holzarten.
Die Benennungen der Holzarten ſind noch größtentheils. ſehr unbeſtimmek
und ungewiß; ſselbſt die Namen einiger der anſehnlichſten und bekannteſten
Bäume ſind ſo verſchieden, daß man ſich oft damit in einer Entfernung von wes
nigen Meilen nicht verſiehet; woraus denn mehrere Irrungen und Verwechſes
lungen der einen Holzart mit der andern entſtehen müſſen. So wird zum Beis
ſpiel oft die Eſche mit der Eſpe, die Fuhre mit der Fichte, und die Pappel mit
einigen Weidearten verwechselt.
Die verſchiedenen Benußungen des Holzes, indem man doch die Benennungen
gewöhnlich aus den vorzüglichſten Eigenschaften einer Sache hernimmt, haben diese
Verſchiedenheit veranlaſſet. So heißt zum Beiſpiel die Rüſter an vielen Orten
die Baſtulme, weil man dort davon das Baſt nußzet; der Hollunder an vielen
Orten, wo man aus deſſen Beeren das sogenannte Flieder- oder Keilkenmuß
macht, Flieder- oder Keilkenbuſch. HGBei der gewiſſen Benennung des
Maßholders (acer campeltre) hat man hier im Lande ſich sogar der Deuts
lichkeit wegen vorzusehen, und iſt er in einigen Gegenden nur als Epern, in
anderen als Appeldören, und noch in andern als Weißepern bekannt. Unter
den Strauchhölzern iſt die Nomenclatur unendlich, und wird man oft, ohne den
Strauch vorzuzeigen, mit der Bedeutung selbſt unter den Forſtverſtändigen nicht
fertig. Die Ursache davon liegt darin, daß das Forſtwesen bis jeßt zu wenig
wiſſenſchaftlich betrieben ward, wodurch die gemeinen Namen zu gewöhnlich und
von Zeit zu Zeit noch vermehret worden ſind. Aber auch hierin wird durch fort-
ſchreitenden Anbau dieser Wiſſenſchafc ſchon nach und nach aufgeräumt werden,
und die genauern und beſſern Benennungen werden die ſchlechtern verdrängen.
So verdrängte der große Uinneus durch seine wiſſenſchaftlichen Pflanzenordnun-
gen, die ſchon jetzt durch ganz Europa gelten, Tauſende ſolcher gemeiner Nas
menz und es iſt daher auch bei den Holzarten ſchon ziemlich allgemein angenoms
men, den tinneiſchen Namen, zur Vermeidung aller Zweideutigkeiten, beizufü-
î gen. Dies soll denn auch hier geſchehen, und zwar ſo, daß die übrigen, in hie-
ſigen Gegenden bekannten gemeinen Namen, ja ſelbſt bei einigen weniger bekann-
ten, vorzüglich bei den ausländiſchen Holzarten, wo eine Verwechſelung zu be-
fürchten ſtehet, auch ausländiſche Namen damit verbunden werden sollen; dies
auch in der Abſicht, damit derjenige Leser, welcher ſich von einer oder der an-
dern Holzart noch weiter zu belehren wünſcht, solche mit geringerer Mühe und
mit größerer Sicherheit in andern Forſiſchriften aufzuſuchen im Stande seyn
e Z möge.