Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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§. 4.18. 
Das beſte und vartheilhafteſte Verfahren bey dem Stabholzhaven 
beſteht darin a) daß man aus jedem Baume so viele Stäbe zu erhalten 
ſucht, als möglich, b) daß dazu nur die Theile des Baums genommen 
werden, welche zu keinem andern Gebrauch beſſer angewandt werden kön- 
nen, und c) daß man die übrigen, ſich nicht zu Stäben ſchickenden Stücke 
auch nach ihrem eigentlichen Werthe anzubringen sucht. Unter diese leztern 
Stcücke gehören vorzüglich die zu Krummholz für den Schiffholzhandel passenden 
Aeſte, welche auf alten Stabholzeichen gewöhnlich vorkommen; es muß alſo 
bey der Fällung eines solchen Baums mit Ueberlegung darauf gesehen werden, 
daß solche Krummſtücke in ihren gehörigen Maaßen abgeschnitten und sammt 
den übrigen Stücken, aus welchen etwa vortheilhaftere Nutholzsorten, als 
Zimmerholz, Dielen uad dergleichen, zu gewinnen seyn mögten, zurückgelegt 
werden, wobey es auf die Umſtände ankömmt, und ſich von ſelbſt verſteht, daß 
bey der Fällung eines ſolchen Baums auch für die Erhaltung seiner brauchbas 
ren Aeſte durch das Abköpfen derſelben voraus gesorgt werde, weil solche im 
Niederfallen ſehr oft zu zerſplittern pflegen. 
Um den größten Werth an Stabholz aus einem Baume, oder aus dem 
dafür beſtimmten Theile desselben zu erhalten, muß bey der Eintheilung der 
abzuſchneidenden Klötze auf die längern und theurern Sorten von Stäben 
zuerſt, und dann nach dieſem auf die kürzern Sorten geſehen werden, so, daß 
ein oder der andere Klot, welcher wegen eines Aſtes oder einer nachtheiligen 
Krümme zu keinen Piepenſtäben tauglich ſeyn mögte, doch zu Tonnen- oder 
Bodenſtäben verarbeitet werden kann, weswegen auch bey jeder Stabholz- 
Hauung alle Sorten von Stäben zugleich gemacht werden müſſen. 
. Arg. 
In der practiſchen Ausübung finden ſich aber bey allen diesen guten Din- 
gen so viele Schwierigkeiten, daß man bey einer Stabholzhauung, die auch 
nur etwas ins Große geht, ſehr zufrieden ſenn muß, wenn man nur die we- 
ſentlichſten davon überwinden kann. 
Hieher gehört, daß die Stabholzſchläger , welche man gewöhnlich im 
Verding arbeiten läßt, um nicht durch ihre, nicht gut zu controllirende, Nachs 
läſſig?seit noch mehr bevortheilt zu werden, mehr darauf sehen, in kurzer Zeit 
viele Stäbe zu arbeiten, als das Holz zu ſchonen; besonders wenn es, wie 
gewöhnlich, fremde Leute ſind, die man nur zu dieſer Arbeit angenommen hat, 
und die ſich, wie es bey den mehrſten der Fall iſt, nur auf eine beſtimmte Arbeit 
- tl 2 eins 
  
   
 
	        
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