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Bedürfniſſen, zu Röhren, zum Mühlenbau unter dem Waſſer, zu Pfählen
in die Erde und zu dergleichen beſtimmt ſind , welche ſich ihrer geringen
Stärke wegen auch am beſten zur Gerberborke ſchicken.
Auch beym Stabholzhauen wird die Saftzeit ſowohl wegen der Borke,
als wegen der bequemern Arbeit und des beſſern Spaltens des Holzes, vors
gezogen , obſchon die Borke von den alten Stabholzeichen am wenigſten
brauchbar iſt, und nicht hoch bezahl; wird.
Bey dem größern Forſtbetriebe fallen bey der Hauung im Safte und
bey dem Abborken des Holzes ſehr viele Hinderniſſe vor; dahin gehört
a) daß man oft die Hauungen nicht beendigen könnte, wenn man nicht den
ganzen Winter über arbeiten ließe; b) daß es alsdann an Fuhrleuten zum
Abfahren des Holzes fehlen würde, welche nur den Winter uber, wenn ſte
keine andre Arbeit haben, Holz fahren, und in vielen Fällen auch nur auf
dem Froſte fahren können; c) daß man im Frühjahr bey den Forſtculturen
gewöhnlich . die Holzhauer und ſonſtigen Forſtarbeiter gebrauchen muß ;
cl) daß das. Abborken der in dieser Abſicht gefälleten Eichen oft, und vors-
züglich in den Gebirgen, wegen der ſpäten Fröſte und des nachherigen ſtar-
ken Regens, bey welchem die geſchälte Borke zu sehr auslaugt, gehindert
wird; e) daß es für die jungen Heye ſchädlich ſeyn kann, wenn ſie wegen des
Abborkens, Abfahrens des Holzes u. ſ. w. nicht früh genug in Ruhe kommen;
f) daß es in den Fällen, in welchen auf das Wiederausſchlagen des Stamms
gerechnet wird, nachtheilig ſeyn könnte, wenn die Hauung zu ſpät vorgenommen
werden ſollte; g;) daß auch in vielen Fällen nur ein ſehr geringer und oft ganz
unbedeutender Gewinn dabey gemacht werden kannz so würde man zum Beys-
ſpiel von dem in Malter geſchlagenen alten Eichenholze auf zwey Malter faſt ein
halb Malter verlieren, wenn es abgzeborkt werden ſollte, wobey denn der Werch
der von einem Malter zu achtzig Cubicfuß ohngefehr kommenden acht Bund
Borke der ſchlechtern Sorte gegen den obigen Abgang abgerechnet werden
müßte; h) daß im Winter die Zimmerleute und andere Holzprofeſſtoniſten we-
nig oder nichts zu thun haben und alsdann ihr Holz aus dem Groben vorarbeis
ten, welches oft bey den im Frühjahr vorzunehmenden Gebäuden auch bereits in
der Zeit abgefahren und bearbeitet ſeyn muß u. ſ. w.