Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
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sehr vermehren, wodurch denn manches bis jet dagegen geltende Hinderniß 
aufhören wird ; und die Gerber werden künftig vielleicht auch wohl, wie in vies 
len Gegenden von Deutſchland geschieht, nicht allein die Borke, sondern auch 
die Knoſpen und die kleinſien Zweige der im Winter gefällten Eichen mit zur 
Lohe benußzen, welches man noch immer als das beſte Nothmittel ſtatt der Eis 
chenborke für die Gerberey ansehen kann. Denn alle übrige, die man aus ans 
dern Gewächſen dafür vorgeschlagen hat, ſind entweder nicht von der erforderlis 
î chen Güte, oder nicht in der gehörigen Menge und nicht für die verhältnißmäßis 
gen Preiſe zu haben. 
§. 438. 
Die lelßte Benutzung der Eichenborke, nachdem ſie zur Gerberey ausges 
lauget iſt, beſteht darin, daß aus derselben die bekannten Lohſtöcke zum Brens 
nen gemacht werden, und daß die Gärtner die Lohe allen übrigen Erdeheizungss 
mitteln bey Miſtbeeten und Treibhäuſern, beſonders für die Erziehung der Anas 
naſſen vorziehen, weil ſie eine mehr gemäßigte und längere Zeit anhaltende Wärs 
me geben, als der dazu gewöhnlich gebrauchte Miſt. Nach welchem Gebrauch 
dieſelbe noch als eine gute Düngung in den Gärten benutzt werden kann. Auch 
ſelbſt gegen verſchiedene Insecten und Würme, welche den Gartengewächſen 
ſchädlich ſind, wird die ausgelaugte Lohe oder Borke mit Nutzen gebraucht ; ſîe 
aber als ein Mittel gegen das Unkraut anzuwenden, wie von einigen vorgeſchlas 
gen wird, würde wohl von wenigen Nutzen seyn, da ſie dafür nur ſo lange Zeit 
dienen würde, als die darin noch enthaltene zu ſtarke Schärfe das Kraut viel- 
leicht verbeizen, und in der Folge als Düngungsmittel das Wachſen des Uns 
krauts noch mehr vermehren möchte. : 
Ende des erſten Theils. 
     
   
   
   
    
    
    
    
   
    
	        
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