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an den Birnbäumen, an den Ulmen, pflegt oft eine ziemlich ſtarke Entblößung
von der Borke ſich zum Theil aus den Rändern. der unbeſchädigten Rinde,
theils auch aus dem Holze ſelbſt zu erſeßen, wenn die Beſchädigung nur in der
Saftzeit geſchehen, und gegen Luft und Hißze etwas bedeckt gewesen iſt. Bey
andern aber iſt dieſes äußerſt ſchwer, als bey den Nadelholzarten, bey den Pflau-
men- und Kirſchenarten, bey denen aus ſolchen Beschädigungen ein Harz - oder
Safiſluß und Fäulniß der entblößten Holztheile erfolgt. j
Zwiſchen der Rinde und dem Stamm wird durch die, in erſterer befindli-
chen, vielen Saftröhren ein Theil des Safts aufgezogen ; daſelbſt geſchieht das
jährliche Zuwachſen des Baums in der Dicke, und ſcheint es wohl gewiß zu
ſeyn, daß , ſo wie das Holz, auch die Rinde in ihren Theilen dadurch zuwächſt.
Die Rindenlagen einer mehrere hundert Jahre alten Eiche, führen davon huns
dertjährige Beweise; indem man darin die vielen über einander liegenden, nach
und nach vertrockneten, Ringe deutlich ſehen kann.
| Die Verbindung der Rinde ? bine helct iſt an einigen Holzarten beſon-
ders auf verſchiedenen Stellen feſter und ſichtbarer, die man die Spiegelflecke zu
ert! gt wrron unten bey der Beſchreibung der Holzfibern ein mehreres
¿. 60-.
Von e Blättern.
Die Blätter ſind die Theile der Bäume, welche gewöhnlich an den jungen
Zweigen aus den vorjährigen Knoſpen wachſen, und durch welche das Vegetas-
tionsgeſchäft der Bäume vorzüglich bewirkt wird. Sie wachſen auch an dem
Stamme und an den ältern Aeſten aus den, in demſelben befindlichen oder ent-
ſtehenden sogenannten unsichtbaren Holzknoſpen, wenn sich ſolche durch eine eis
gene Veranlaſſung zu wahren Holzknoſpen zuvor ausgebildet haben, um Blätter
. zu treiben.
Nur in den Triebsmonaten wachsen an den Bäumen neue Blätter,. und
eben zu der Zeit geschieht das mehrere Zuwachſen der Bâumez in der übrigen
Jahrszeit werden die an denselben neu zugewachsenen Theile verfeinert, vers
härtet, und zu dem künftigen Vegetationsgeſchäfte ihrer verſchiedenen Beſtims
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