Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

       
   
   
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zeln in einer Verbindung nach, ſo, daß auf einen Q.ueerdurchſchnitte derselben 
lauter abgeſchnittene offene Röhrchen erſcheinen, die man vorzüglich bey einigen 
Holzarten mit bloßen Augen deutlich sehen kann. 
Ausser dieſen der Länge des Stammes, der Zweige und Wurzeln nach laus 
fenden, röhrenartigen Gefäßen enthält aber das Holz noch eine weit größere, uns 
glaubliche Menge von Fibern und Röhrengefäßen, die zu ihrer verſchiedenen 
  
Beſtimmung unter ſich, und mit allen übrigen zuſammengewebt ſind und den 
Holzkörper nach allen möglichen Lagen durchkreuzen, von denen die, von der 
äußeren Peripherie des Stammes nach dem Mittelpunct desselben lauffenden, 
Spiegelſtralen oder Spiegelwände in dem ſtärkern und ausgewachsenen Holze die 
ſichtbarſten ſind. Wie zum Beyſpiel in dem Eichen- und Büchenholze. 
Die Zwiſchenräume dieſes Röhrengewebes ſcheinen zum Theil mit einem 
markartigen Stoff und zum Theil mit Safts und Luftbläschen ausgefüllet zu 
ſeyn, welches man bey einigen Holzarten mit bloßem Auge, bey andern aber 
nur durch ein Vergrößerungsglas ſehen kann, wenn man das Holz in der Abſicht 
nach verſchiedenen Richtungen durchſchneidet und abhobelt. 
V om me c; Holzes. 
In der Mitte des Holzes, sowohl im Stamm und in den Zweigen, als in 
den Wurzeln, iſt das ſogenannte Mark des Baums, welches in eine besondere 
Röhre eingefaßt iſt, die die größeſte Maſſe dieſes Stoff's zu enthalten ſcheint. 
Bey vielen Holzarten iſt dieſe mittelſte Markröhre rund , bey vielen andern 
eckfigt; bey einigen iſt dieſes Mark weiß, bey andern braun; in den jungen 
Trieben wäſſerigt und grünlich, in den ältern Zweigen trockener, und in den 
noch ältern gewöhnlich ganz verwachsen und verdorret, woraus man ſchließen 
î muß, daß es alsdann zum Wachſen und zum Leben des Baums, in deſſen Stam- 
me und alten. Aeſten wenigſtens, für den Umlauf des Safts, überflüſſig iſt, 
und vielleicht nur, als ein großer Luftcanal dienet. Dieſes ſcheinen auch viele 
Baumarten, besonders die Eichen, Weiden, und Pappelnarten,. auch die Obſts 
bäume zu beſtättigen, als welche alsdann noch viele Jahre grünen und wachsen, 
wenn ihr Mark, und sogar ein großer Theil ihres Mittelholzes längſtens verfau- 
let i. Vermuthlich aber treten die übrigen, zwiſchen dem Röhrengewebe befind- 
lichen, Markzellen alsdann in deſſen Stelle, und erſetßen den Abgang der mit- 
telſten Markröhre. Auch diese Markzellen erſcheinen in den ältern Theilen des 
Baums ebenfalls verdorret und verwachſen, welche dann vermuthlich mit den, 
in 
     
    
      
    
     
   
    
    
      
  
  
  
  
 
	        
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