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gungsgefäße davon eine weit größere Menge angezogen und zubereitet, als wähs
rend der übrigen Jahrszeit, in welcher derselbe mehr verdickt wird, und beſon-
ders in den kalten Wintertagen, wo er gleichsam erſtarrt zu seyn ſchein.
§
Alle Bâume, vorzüglich (sch F ee, der Ahorn und der Weinſtock,
laſſen im Frühjahr ehe die Blätter ausſchlagen, aus friſch abgeschnittenen
Aeſten oder aus Wunden die man in den Stamm macht, eine Menge Waſſer
laufen, welches beym Ausſchlagen der Blätter aufhört. Wahrſcheialich wird
alsdann dieses Waſſer durch die ſtärkere Ausdünſtung mehr verdickt, zu eigents
lichem Saft, und daraus der neue Holzſtoff, wie auch die zu den neuen Tries
ben, Kneſpen, Blüthen und Saamen nöthige Maſſe zubereitet und abgeſons
dert, ſo wie es bey den animaliſchen Körpern aus der Nahrung derselben ver-
hältnißmäßig geſchehen mag.
.... H6.
In verschiedenen Bäumen iſt ts Saft mehr oder weniger , wäſſerigt,
zusammenziehend, ſüßlicht oder bitter, in andern iſt er harzicht, wie in den
NMadelholzarten; in einigen it er gummigt, wie bey Pfirſch- Pflaumen- und
Kirſchenbäumen.
Nicht allein in den dééſthtkenes Theilen der Bäume iſt dieser Saft vers
ſchieden, sondern in den Früchten ſelbſe. So iſt der Saft der Zitronen in den
Schalen von dem Innern derselben sehr unterſchieden. Bey einigen Pflans
zen iſt ſolcher milchigt, bey andern klebrigt, bey einigen gelb, röthlich u. s. w.
Alle dieſe Eigenſchaften werden durch die, in den Pflanzen und Bäumen
verschiedenen Gefäße aus den Feuchtigkeiten der Erde und der Luft abgesondert,
und ſchon die erſten Anziehungsgefäße ſcheinen aus der Luft und Erde nur die
den Pflanzen mehr ſchicklichen Nahrungstheile anzuziehen und einzusaugen :
denn die nämliche Art Oewächſe geräth nicht gleich gut, mehrere Jahre nachein-
ander auf demſelben Grunde. Der Forſimann kann nicht auf demſelben Boden.
Eichen, Büchen, Ellern u. s. w. mit gleichem Nutzen ziehen, und ſo liebt jede
Holzart, jede Pflanze ihren eigenen Boden, in dem ſie vorzüglich gedeihet.
x:
Da der eigentliche Baumſaft 2 b étft und Erde angezogen wird, ſo iſt
derſelbe in den erſtern Anziehungsgefäßen wäſſerigter als in denen, in welchen
die