Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
    
   
   
    
      
   
   
    
    
   
    
   
       
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zuſinnen, da es mich zu weit von dem mir geselzten Ziele abführen würde, 
wenn ich auch nur die von mir ſelbſt hierin geſammelten Bemerkungen anführen 
wollte. f 
Von den Holz- und Fruchtknöpfen. 
Die Knöpfe oder Knoſpen ſind der Theil des Baums, woraus die 
Blätter oder Blüthen, und beyde oft gemeinschaftlich auszuſchlagen pflegen, 
oder ausſchlagen können. Sie entſtehen gewöhnlich und am häufigſten 
zwiſchen den Stielen der Blätter an den jungen Zweigen und Trieben, o 
wie ſich auch dieſe in einen solchen Knopf endigen. Auch können dergleichen 
Knöpfe an ältern Aeſten, am Stamm und an den Wurzeln ſelbſt entſtehen, wie 
man solches bey abgeköpften Weiden und Eichen, auch bey abgehauenen Stäms- 
men bemerken kann. 
; Man theilet dieſe Knöpfe oder Knoſpen gewöhnlich in ſichtbare und un- 
ſichtbare Knoſpen, jene ſind die, welche wir an den Blättern der Bäume be- 
reits als ſolche entwickelt wahrnehmen, diese aber diejenigen, welche in unendli- 
cher Menge in allen Theilen der Rindenlagen der Bäume verborgen liegen, 
und ſich dann nur erſt zu wahren Holzknöpfen bilden, wenn es eine besondere 
Veranlaſſung zu erfordern ſcheinet. Oder beſser, wie jene Theoretiker, welche 
dieſe Exiſtenz von präformirkten Keimen nicht annehmen, es zu erklären suchen, 
wenn der Stamm durch irgend eine dazu paſſende Veranlaſſung das Vermögen 
ausübt, da neue Keime zu bilden, wo die Natur dazu die Anlage getrofsen hat. 
Die ſichtbaren theilt man ferner in gewöhnliche Holzknöpfe, und in Frucht- 
knöpfe ein, aus jenen entſtehen nur Blätter und die jungen Triebe, aus diesen 
aber die Blüthen und Früchte des Baums. 
Die Knöpfe entſtehen zugleich mit den Blättern, in denen vermuthlich die 
Nahrung für dieselben zubereitet wird. 
Sie bilden ſich von ihrer Entſtehung an, auch ſelbſt in den Winkermona- 
ten, immer mehr aus, wie man bey Unterſuchung derselben von Zeit zu 
Zeit wahrnehmen kann; doch erlangen nicht alle die erforderliche Reife und 
Fähigkeit, .die zur weitern Entwickelung oder zum Austreiben nöchig iſt: So 
ſieht man an den jungen Trieben gewöhnlich nur die höherſißenden, ſtärkern 
Knöpfe austreiben, dahingegen die tiefern daran geſchloſſen bleiben und 
nachher vertrocknen. ; 
(Erſter Theil) I Eis 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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