Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
    
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selbige snd. In solchen Blüthen hingegen, in welchen der Staubweg und 
„„die Narbe länger ſind, als die Staubfäden, hängt diese unterwärts, damit der 
„Saamenſtaub die Narbe erreiche. 2) Iſt alles der Befruchtung nachtheilig. 
„„was Zerſtreuung und Verderbung des Saamenſtaubes, zur Zeit seiner Reife 
„veranlaßt, wohin heftige Winde und Regen gehören. Während der Begat- 
„tung pflegen sich auch daher die Blumen bey einem Regen zu ſchlieſſen, welches 
„âie nach geſchehener Befruchtung nicht mehr thun. 3) Schwimmen die Blüthen 
„„der Waſſerpflanzen, welche ſonſt ganz im Waſſer verborgen ſind, zur Zeit der 
„Reife des Saamenſtaubes auf der Oberfläche, und die Blumenähren ſolcher 
„Gewächse richten ſich auf dem Waſſer in die Höhe. Die weiblichen Blüthen 
„„der Vallisnerie ſtehen einzeln auf ſchneckenformig gewundenen kurzen Schäfs 
„„en, welche ſich zur Blüchezeit ſo weit verlängern, daß die Blumendecke 
„(der Blüthe auſſer dem Waſſer zu ſtehen kömmt. Die männlichen Blüthen 
„„krennen ſich hingegen ganz von ihren Kolben, schwimmen, wie Bläßchen 
,„auf der Oberfläche des Waſſers, blühen nachher auf, und, wenn diese die 
„„weiblichen Blüthen befruchtet haben, ſinken leztre zur Reifung des Saamens 
„wieder ins Waſſer. 4) Beweiſt auch der besondere Bau der Staubbeutel, 
„„und die Art deſſelben aufzuſpringen, den Bezug auf die weiblichen Theile. 
„„So finden ſich auch von Seiten der weiblichen Theile Beweiſe, welche 
„„die Unentbehrlichkeit des Saamenſtaubes zur Befruchtung darthun. Denn 
-,1) iſt die Narbe zur Zeit der Reife des Saamenſtaubes ausgebreitet, und 
„„ſchwilt eine dligte Feuchtigkeit aus, an welche ſich der Saamenſtaub nach- 
„her anhängt. 2) Zeigt die verſchiedene Lage und Bildung der Narbe, ſo 
„„wie auch zuweilen ihre Verbindung mit den Staubbeuteln dieſe Abſichr. 
,,3) Verwelken die Narben nach geſchehener Beſtäubung, und ſie ſcheinen 
e„alsdenn den Zweck ihres Daſeyns beendiget zu haben. 
„Car. a Linné diſs. ſporſalia plantarum. UVplal. 1746. 
Vol..1.:H Amoen. acacl. 
z Y Oi. 1. [. 
„„Am überzeugendſten ſind aber auſſerdem die besondern Bewegungen, 
„deren die Befruchtungswerkzeuge fähig ſind, und welche 1) in freywilligen 
„Bewegungen, welche man Wanderungen nennen kann, beſtehenz 2) in 
„solchen, welche nur erſt auf einen äuſſern Reiz erfolgen, daher dieſe Theile 
„„reizbare Befruchtungswerkzeuge heiſſen können, und 3) finden ſich männliche 
„und weibliche Theile sowohl wandernd als reizbar. Bey den wandernden 
,„Staubfäden bewegen ſich dieſe Theile von ſelbſt gegen die Weiblichen, 
wenn der Saamenſtaub reif iſte Sie nähern ſich ſolchen entweder zuſams 
„men, 
  
    
     
    
    
    
    
    
    
     
    
     
    
	        
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