Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
    
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§. 116. B 
Von den Früchten. 
Die Früchte ſind der Theil des Baums, welcher den Saamen zu 
deſſen Fortpflanzung enthält. 
Die erſte Anlage zur Frucht entdeckt man ſchon durch künſtliche Vers 
größerungen in den Fruchtknoſpen, ſtehe §. 100. Diese erscheint darin als 
eine wäſſerigte Feuchtigkeit, welche beym Aufblühen der Blumen ſchnell ver- 
größert und durch die darin befindlichen Befruchtungswerkzeuge geſchwängert 
wird, wonach dieſe leztern an den mehrſten Holzarten verwelken und abfallen; 
doch bleibt bey einigen ein Theil von der Blumendecke ſißen, wie auf den Birs 
nen, Aepfeln, Miſpeln und Weißdorn; bey andern bleibt aber nur hiervon ein 
kleiner Punct übrig, wie auf den Eicheln. Bey jenen Arten iſt die Frucht der 
Boden der Blume, der beym Verwelken derſelben aufschwillt, bey denen aber, 
bey welchen die Frucht ſich in der Blume, als bey Pflaumen, Pfirſchen 
und dergl. zeigt, fällt die Blume ab. 
§. 1.17. 
Die große Verſchiedenheit der Früchte veranlaßt in mannigfaltiger Abſicht 
eine Menge Abtheilungen und Namen derselben, so giebt es eßbare und uneßs 
bare Früchte, Kern- und Steinfrüchte : viele nennt man Nüſſe, viele Zapfen, 
wie die des Nadelholzes,, der Birke, Eller u. ſ. v. Viele tragen Saamen 
wie die Eiche, viele tragen ihren Saamen in einer lederartigen, ofc ſtachlichten 
Hülle, wie die Kaſtanien und Büchen, viele, und besonders die Sträuche, 
haben eine Art Früchte die man Beeren nennt, die oft mehr oder weniger ges 
färbt und saftig ſind, oft eine größere, oft eine geringere Anzahl, auch in ihren 
Formen ſehr verſchiedene Körner tragen. 
Viele Bäume haben ihren Saamen in zwey Kapſeln, wie der Ahorn, 
viele Sträuche haben den ihrigen mit einer Blafenhaut überzogen, welche 
durch die darin enthaltene Luft sehr ausgespannt iſt, wie die Früchte der 
Pimpernußſträucher und des Blaſenbaums, viele Bäume und Srträuche, 
welche bohnenartige Blüthen tragen, haben ihren Saamen in Schoten, wie 
die Acacia, viele tragen geflügelten, viele ungeflügelten Saamen, und ders 
gleichen. Ich will hiermit um so weniger weitläuftig ſeyn, weil die Früchte 
derjenige Theil des Baums ſind, der am mehrſten’ bekannt iſt, und ich mich 
doch in eine genaue Zergliederung und Beſchreibung hierüber nicht einlassen 
kann. 
  
   
   
    
     
    
   
   
    
    
    
    
    
     
	        
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