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kann. Ich will alſo nur im Allgemeinen anmerken, daß das, was wir eigent-
lich die Früchte nennen, als eine Hülle anzusehen ſey , die zur Erzeugung
und Erhaltung des Saamens dient, indem dieſe, wenn der Saame seine
gehbrige Vollkommenheit erhalten, und die Zeit und Gelegenheit zum Kei
men hat, verfaulet oder vertrocknet.
Viele eßbare Früchte haben durch Kunſt eine übernatürliche Größe,
und in dieſer Abſicht eine fürtrefliche Güte bekommen, als unſere Aepfel,
Birnen, Pfirſchen u. ſ. w.
Ihr Saamen iſt dadurch aber nicht durchgehends verbessert, ja, ges
wöhnlich iſt er in dieſen gekünſtelten Sorten weniger vollkommen und zahl-
reich. Die daraus gezogenen Bäume liefern auch nicht gleich vollkommene
Früchte, und müſſen erſt durchs Pfropfen und dergleichen bekannte Kunſts
griffe dazu geholfen werden. Der forſchende Naturkundige findet bey einer
nähern Untersuchung der Früchte aller Art ein weites Feld zur Erweiterung
seiner Kenntniſſe und reiche Belohnung seines Fleiſſes, vorzüglich verdient
hierüber die anatomiſche Unterſuchung der Birn von dem Herrn du Hamek
in deſſen benannten Schriften nachgelesen zu werden, indem diese zu weit
mehrern dergleichen Unterſuchungen Anleitung giebt.
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Von dem Saamen und deſſen Keimung.
Wenn die Frucht eines Baums oder eines sonſtigen Gewächſes die erfor-
derliche Befruchtung und Reife erhalten hat : so iſt auch der darin befindliche
Saamen reif und fähig, zu keimen, ſobald er dazu die nöthigen Mittel findet.
Derselbe enthält alſo den Keim zur Fortpflanzung seiner Art, den man in vers
ſchiedenen Saamenarten mit freyem Auge ſchon deutlich ſehen kann, wie im Lins
den - und Ahornsaamen. Die weiſe Natur hat aber jedes Saamenkorn auſſer
dem Keim mit einem eigenen nuß- oder kernartigen Weſen, was mit dem zel-
lenartigen Weſen der übrigen Gewächstheile viele Aehnlichkeit hat, deswegen
versehen, damit der Keim bis zur Keimung davon sowohl erhalten, als beym
erſten Wachsen deſſelben so lange Zeit ernährt werde, bis er ſeine Nahrungs-
organe so weit entwickelt hat, daß er die zu seiner Vegetation nöthige Nahrung
ſelbſt zu suchen und zu verdauen fähig iſt. Der Keim, welcher seine Exiſtenz
und erſte Nahrungsmittel durch die Blumen und Früchte und sonstige Verfeis-
nerungswege auf dem Mutterſtamm vorbereitet erhielt, würde den plötzlichen
Uebergang von dieſem zur rohen Erde ohne dieſe Fürsorge eben so wenig ertras
gen,
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