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wieder einen größern oder kleinern Verſtoß gegen dieſes oder jenes
Syſtem, gegen dieſe oder jene Hypotheſe, nachzuweiſen. Allein er
wird, hoſfe ich, geneigt seyn, mir dieſe Sünden zu erlaſſen, wenn er in
Erwägung zu ziehen belieben will, daß ich es hier auch mit manchem
ehrlichen alten Weidemann zu thun habe, der des Gelehrten gar bald zu
viel bekommt, und deſſen Geduld beym Durchleſen dieſes Buchs ich
denn doch auch nicht mißbrauchen mag. Es iſt deswegen auch ab-
ſichtlich nicht mit gelehrten Verzierungen von Allegaten, und anderir
dergleichen Schönheiten, wodurch manche Schriftſteller mehr zu glän-
zen, als zu nützen ſuchen, aufgeſtußzt worden. Statt dessen ſind
practiſche Bemerkungen namentlich zu Beweiſen angeführt, und von
einigen der beſten Forſtſchriften, von welchen ich zur Bequemlichkeit
mancher Leſer ein Verzeichniß beygefügt. habe, iſt nur das angemerkt
worden, was zur Leitung des angehenden Forſtmannes bey der zu
treffenden Auswahl nüslich ſeyn dürfte; indem es bey der auszuüben-
den Forſtwissenſchaft mehr auf richtige Grundſätze und auf beſtimmte
Erfahrungen ankömmt, als auf den ganzen Wuſt gelehrter Hypothe-
ſen und unbewieſener Machtſprüche, die nur zu oft zu einem nach-
theiligen Verfahren Anlaß geben können.
Bey den Schriften, welche hier vorzüglich benutt worden ſind,
ſoll dies mit dem, ihren Verfaſſern ſchuldigen Dank angeführt werden.
Dieses bey jedem Satze, den ich mit jenen Verfaſſern gemein haben
mag, insbesondere zu wiederholen, würde eine eben ſo unnüte, als
für die Leſer läſtige Pünktichkeit geweſen ſeyn. Daß man bey der
Behandlung eines Gegenſtandes, der ſchon von mehrern ausführlich
bearbeitet worden iſt, nicht überall neu ſeyn könne, ſondern manche
Bemerkung mit andern gemein haben miiſſe, verſtehet ſich ganz von
ſeibſt; und es wird daher, hoffe ich, wohl Niemand ſo unbillig ſeyn,
auf dieſen unvermeidlichen 11mſtand den Vorwurf eines gelehrten
Diebſtahls gründen zu wollen.
Da